Rom. Der gesamte italienische Hafensektor kommt am 6. März 2015 zum Stillstand. 24 Stunden soll der Generalstreik dauern, den die Gewerkschaften Filt-Cgil, Fit-Cisl und Uiltrasporti angekündigt haben. 12 Stunden werden zudem die technisch-nautischen Dienste ihre Arbeit niederlegen. Mit dem Protest richten sich die Gewerkschaften gegen die Kompetenzprobleme, die in der Vergangenheit zwischen dem Verkehrsministerium und dem Ministerium für Wirtschaftsentwicklung aufgetreten sind.
Während das Ministerium für Wirtschaftsentwicklung an einem „Konkurrenzgesetz“ arbeitet, das das aktuelle Hafensystem etwa in Bezug auf Auftragsvergaben neu regeln, aber laut den Gewerkschaften schwere soziale Nachteile nach sich ziehen werde, sei das Verkehrsministerium damit beschäftigt, eine Gesetzesreform zur kompletten Neuregelung der Häfen auf den Weg zu bringen, bei der jedoch die Gewerkschaften nicht miteinbezogen würden. Dabei seien Reformen gar nicht notwendig. Allein die Beibehaltung des jetzigen Systems garantiere Stabilität, Qualität und vor allem auch Sicherheit für alle Angestellten.
Der Streik am 6. März 2015 sei vor allem als Warnschuss zu sehen. Sollte der Gesetzesentwurf, über den bislang nichts an die Öffentlichkeit gedrungen ist, ein reines „Lobby-Geschenk“ sein und arbeitstechnische Nachteile nach sich ziehen, sei der Streik nur ein Anfang und es sei an allen italienischen Häfen mit entsprechender Gegenwehr zu rechnen. (nja)