Karlsruhe . Der seit Jahren dauernde Streit um die Zukunft des Rheinübergangs bei Karlsruhe setzt sich auch im neuen Jahr fort. Die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz müssen nach dem Willen des Bundes ihre Planungen für eine zweite Brücke überarbeiten.
Das Bundesverkehrsministerium hat die beiden Länder gerade aufgefordert, eine direkte Anbindung der mehr als 100 Millionen Euro teuren zweiten Brücke an die Bundesstraße 36 zu planen, die von Norden her parallel zum Rhein nach Karlsruhe hineinführt. „Damit wird es auch 2016 keinen Planfeststellungsbeschluss geben können“, sagt Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup. Die ursprünglichen Pläne waren bereits im April 2011 ausgelegt worden. Lob für die Überplanung kommt von der IHK: „Die Verantwortlichen sollten konstruktiv am abzuändernden Plan mitwirken, damit das latente Risiko eines Ausfalls der Rheinbrücke möglichst bald beseitigt werden kann“, fordert Wolfgang Grenke von der örtlichen IHK.
Die Industrie- und Handelskammer Karlsruhe fordert den Neubau vehement, ebenso deutlich lehnen Umweltschützer ihn ab. In diesem Jahr wird es wahrscheinlich keine Entscheidungen geben. Eine Bürgerinitiative will im Frühling wieder für die zweite Brücke demonstrieren. Klar ist, dass es zu monatelangen Einschränkungen und tageweisen Sperrungen kommen wird, wenn die alte Rheinbrücke saniert wird - allerdings nicht vor 2018.
Die 1966 gebaute Rheinbrücke Maxau zwischen Karlsruhe und dem rheinland-pfälzischen Wörth trägt jeden Tag rund 80.000 Fahrzeuge und damit die Verkehrslast einer ganzen Region. Sie gilt als Nadelöhr. (dpa/ks)