Berlin. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat mit deutschen Personen- und Güterverkehrsverbänden eine Initiative zur Verbesserung der Markt- und Wettbewerbsbedingungen im jeweiligen Sektor gegründet: das Innovationsforum Personen- und Güterverkehr. Die neue Diskussionsrunde in Berlin ist prominent besetzt und verkehrsträgerübergreifend: Teilnehmer sind die Spitzenvertreter von mehr als 20 Verbänden aus den Bereichen Straßenverkehr, Schienenverkehr, Binnenschifffahrt, der verladenden Wirtschaft sowie allgemeine Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften.
Bei der Premiere dabei waren unter anderem der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Bundesverband für Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV), der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL), der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB), der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), die Deutschen Bahn sowie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK).
In der ersten Sitzung am Dienstag stellte Dobrindt die geplante Modernisierungsoffensive seines Ministeriums vor. Unter anderem ist vorgesehen, die Investitionen für Bundesstraßen, Schienen und Wasserwege bis 2018 schrittweise von jährlich 10,5 auf 14 Milliarden Euro aufstocken. Neben der Erhalt und dem Ausbau der Infrastruktur präsentierte er seine Pläne zum automatisierten und vernetzten Fahren im Rahmen des „Digitalen Testfeld Autobahn“. Deutschland sei damit Vorreiter bei der Mobilität 4.0, betonte Dobrindt. Das neue Dialogforum solle dazu beitragen, solche innovative Technologien im Verkehrssektor voranzutreiben und sogenannte Effizienzpotentiale im Markt zu nutzen.
Je ein Teilnehmer aus dem Bereichen Straße, Schiene, Binnenschifffahrt und verladende Wirtschaft sollte anschließend darstellen, wo es Chancen zur Verbesserung der Markt- und Wettbewerbsbedingungen gibt. Verbandsvertreter wie BDB-Vizepräsident Dirk Gemmer begrüßten die Einladung des Ministers nach Berlin und nutzen die Gelegenheit, abseits der von Dobrindt angesetzten Themen auf Probleme hinzuweisen, die die gesamte Branche betreffen – etwa der Fachkräftemangel oder der schlechte Zustand der Verkehrswege. Auch andere Branchenvertreter ermahnten Dobrindt, endlich den Bundesverkehrswegeplan vorzulegen.
Das nächste Treffen des Innovationsforums Personen- und Güterverkehr soll im Herbst stattfinden. Bis dahin will der Bundesverkehrsminister, der sich die Ausführungen der Teilnehmer nach deren Angaben sehr aufmerksam angehört hat, die Vorschläge der Auftaktveranstaltung prüfen lassen. (ag)
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