Frankfurt am Main. Dem Fachkräftemangel den Kampf ansagen und Langzeitarbeitslosen und Migranten eine Chance geben – dieses Ziel haben sich die Bundes-Zentralgenossenschaft Straßenverkehr (SVG), der Verband des Verkehrsgewerbes Südbaden und die Bundesagentur für Arbeit gesetzt. Anlässlich der bundesweiten Fachkräftewoche haben sie ein Bündnis für mehr Logistikfachkräfte in Südbaden geschlossen.
Während die Zahl der Arbeitslosen insgesamt rückläufig sei, gelte das nicht für Langzeitarbeitslose oder Arbeitslose mit Migrationshintergrund, erklärt das Bündnis den Schritt. Ihre Zahl nehme sogar noch zu. Ein besonderes Augenmerk wollen die Partner auch auf Flüchtlinge legen, die jetzt immer mehr auch für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stünden.
„Unser Gewerbe bietet krisensichere Arbeitsplätze in überwiegend mittelständischen Unternehmen. Ob Ausbildung oder Quereinstieg, es gibt für nahezu jeden eine Chance, im Speditionsgewerbe Fuß zu fassen“, erklärt Peter Welling, SVG-Vorstand und gleichzeitig Vorstand beim Verband des Verkehrsgewerbes Südbaden. Den Berufsabschluss nachzuholen sei dabei auch jenseits der 40 kein Problem und ein Aufstieg immer eine Option. Es ginge dabei also keinesfalls nur um Helfertätigkeiten.
Im vergangenen Jahr absolvierten laut der SVG im Wirtschaftsraum Freiburg knapp 300 Arbeitslose eine Umschulung oder berufliche Weiterbildung in den Logistikberufen (76 im Bereich Lagerwirtschaft, 222 im Bereich Transport). Zum Ende dieses Jahres wird eine ähnliche Größenordnung erwartet. Damit gehören Maßnahmen im Bereich Lager- und Transport zu den Bildungszielen, in denen besonders viele Arbeitslose qualifiziert werden. Nicht zuletzt deshalb, weil im Anschluss die Perspektiven auf einen Arbeitsplatz als besonders günstig eingeschätzt werden, heißt es von dem Bündnis. (ks)
Jonas Burkhardt