Stuttgart. Fünf Tage nach der gewalttätigen Stuttgart-21-Demonstration haben sich die Gegner des Projekts von der Randale distanziert. „Im Nachhinein verurteile ich die Dinge, die da passiert sind, weil wir uns ganz klar gegen Gewalt stellen", sagte der Sprecher der „Parkschützer", Matthias von Herrmann, am Freitag in Stuttgart. Allerdings habe sich die überwiegende Mehrheit der Demonstranten an der Baustelle für das Grundwassermanagement friedlich verhalten.
Die „Parkschützer" und das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 präsentierten Zeugen der Ereignisse sowie anonyme Zeugenaussagen. Mehrere Demonstranten berichteten, dass sie trotz Nähe zu dem gezündeten China-Kracher - anders als acht Beamte - keine Ohrenprobleme gehabt hätten. Weitere schilderten eine von ihnen beobachtete Rangelei mit einem Zivilbeamten, der nach Darstellung der Polizei dabei schwer verletzt worden war.
Der Beamte erlitt laut Behörden eine Gehirnerschütterung und Kehlkopfprellungen, die im schlimmsten Fall zum Ersticken hätten führen können. Daher werde weiterhin wegen versuchten Totschlags ermittelt. Die Bahn hatte den Sachschaden auf rund 1,5 Millionen Euro beziffert. (dpa)