Le Havre. Im Containerbereich des französischen Seehafens Le Havre haben sich die Arbeitsbedingungen für die An- und Abfahrt und die Abfertigung der LKW durch die jüngsten Dockerstreiks Anfang dieses Monats weiter verschlechtert. Das berichtete die Lokalpresse. Nach dem Ausstand vom 4. Februar hatte sich bis zum nächsten Morgen nach Angaben des „Groupement routier des activités portuaires“ (GRAP) eine 20 Kilometer lange LKW-Warteschlange gebildet. Hinzu kamen extreme Wetterbedingungen mit Sturm. Am 6. und 12. Februar folgten weitere Streiktage, denenzufolge der Containerumschlag in Le Havre erneut flachfiel und die entsprechenden Ladungen nach Antwerpen, Zeebrugge oder Rotterdam umgeleitet wurden.
Militante Gewerkschaft
Trotz der Modernität der Terminal-Anlagen gab es im „Port 2000“ von Anfang an Probleme bei der LKW-Abfertigung. Die GRAP arbeitet deshalb nunmehr eine Charta für eine flüssigere Gestaltung der Abfertigung. Sie soll von allen im Hafen daran Beteiligten paraphiert werden, kündigte GRAP-Vorstand Olivier Leloup an. Er hofft, die Wartezeiten auf maximal eine Stunde reduzieren zu können und baut dabei auf die Firma Soget (Société de Gestion de Terminaux Informatiques), die in Frankreich, Afrika und Asien insgesamt 14 See- und Binnenhäfen betreut. Ob damit allerdings neuerliche streikbedingte Stockungen für die Zukunft ausgeschlossen werden können, scheint angesichts der Militanz der Dockergewerkschaften mehr als fraglich. (jb)