Paris. Das Handelsgericht in Pontoise bei Paris hat das Angebot des bisherigen Mehrheitsaktionärs Arcole Industrie zur Übernahme und Weiterführung der Stückgut-Gruppe Mory Ducros akzeptiert. Das Unternehmen hatte Ende November letzten Jahres Insolvenz angemeldet. Geplant ist, den Personalbestand von bisher über 5000 auf 2210 Beschäftigte zu kürzen und die Firma neu zu strukturieren. Das Unternehmen war vor 2 Jahren aus der Fusion mit der vormals zu Deutsche Post AG gehörenden Firma Ducros hervorgegangen und hatte im letzten Jahr bei 765,5 Millionen Euro Umsatz 70,5 Millionen Euro verloren.
In Frankreich ist der Konkurs einer der größten Unternehmenszusammenbrüche seit der Pleite des Küchengeräteherstellers Moulinex vor 13 Jahren. In einem Klima steigender Arbeitslosigkeit infolge von Firmenschließungen mit niederschmetternden Umfragewerten für die aktuelle Regierung des Landes waren die hierfür zuständigen Fachminister deshalb nach Kräften bemüht, die sozialen Folgen möglichst abzufedern. Für die 2850 Beschäftigten, die nun ihren Arbeitsplatz bei Mory Ducros verloren haben, übernimmt Paris ein Jahr lang 97 Prozent der bisher bezogenen Lohnhöhe. Von anderen privaten Unternehmen im Straßengütertransport und großen Staatsunternehmen wie La Poste und dem Pariser Nahverkehrsunternehmen RATP wurde zudem eine spezielle Job-Börse eingerichtet. Diese soll jenen Beschäftigten bei Subunternehmen offen stehen, welche im Zuge der Mory-Pleite ihrerseits arbeitslos geworden sind. (jb)