Wien. In Italien wird heute ein Strafverfahren gegen die GATX Rial Austria GmbH, zwei ihrer Tochtergesellschaften und die Italienische Staatsbahn eröffnet. Bei dem Verfahren geht es um einen Güterzug, der am 29. Juni 2009 in Viareggio entgleist war. Aus einem der 14 Druckgas-Kesselwagen des Zuges trat Gas aus und entzündete sich. Bei dem Brand waren mehrere Todesopfer zu beklagen und es entstand ein erheblicher Sachschaden.
Die Staatsanwälte werfen der GATX Austria vor, dass sie einen Anriss in einem Radsatz des verunglückten Wagens bei der Inspektion übersehen habe, was letztlich als Ursache für das Entgleisen angesehen wird. GATX sieht die Brandursache in einer senkrecht im Boden verankerten Stahltraverse, die den Wagen nach dem Entgleisen aufgerissen hat. Dieses Bauteil fällt in den Verantwortungsbereich der Italienischen Staatsbahn.
Das beschuldigte österreichische Bahnunternehmen will mit mehreren wissenschaftlichen und technischen Nachweisen, dass es in jeder Hinsicht vorschriftsgemäß gehandelt hat. Die Dauer des Verfahrens ist ungewiss, wegen des großen Umfangs des Beweismaterials, der Anzahl der zu vernehmenden Zeugen und der Vielzahl an beteiligten Parteien muss allerdings von einer langen Verfahrensdauer ausgegangen werden. (kitz)