Die Preise von nach Deutschland importierten Gütern steigen wieder stärker, nachdem sich der scharfe Auftrieb in den Monaten zuvor etwas abgekühlt hat. Die Einfuhrpreise erhöhten sich im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 32,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag, 7. Oktober, in Wiesbaden mitteilte. Es ist der stärkste Zuwachs seit dem Jahr 1974. In den Monaten zuvor waren die Importpreise zwar ebenfalls stark gestiegen, allerdings mit schwächerer Tendenz.
Nach wie vor legen die Energiepreise besonders stark zu. Importierte Energie war im August rund 162 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Allein zum Vormonat betrug der Anstieg knapp 19 Prozent. Hauptgrund sind stark steigende Erdgaspreise, die rund viermal so hoch liegen wie vor einem Jahr. Strom kostet etwa 465 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Allein zum Vormonat erhöhten sich die Preise für importierten Strom um fast die Hälfte. Viele Vorleistungsgüter verteuerten sich ebenfalls kräftig.
Die Einfuhrpreise stellen eine von mehreren Preisstufen dar, die auf die Verbraucherpreise wirken. An letzteren richtet die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik aus. Wegen der hohen Inflation hat die EZB ihre Leitzinsen bereits angehoben. Allerdings hinkt sie vielen anderen Notenbanken hinterher, da die EZB mit einer Straffung ihrer Geldpolitik zunächst gezögert hatte. (tb/dpa)