Smarte und leise Zukunft

Eine starke Brise bläst aktuell durchs Segment der Kühlmaschinen. Das betrifft sowohl die Antriebe als auch die Steuerungen und Elektronik. Und die Übernahmen der Spezialisten und Direktantriebsprofis Frigoblock durch Thermoking und TRS durch Carrier tragen Früchte. Carrier führt die TRS-Technik mit direkt vom Lkw-Motor angetriebenen, hydraulisch-elektrischen Transportkühlanlagen weiter. Die "Iceland" genannten Einheiten werden über den sogenannten "Eco-Drive" mit elektrischer Energie versorgt. Der wird über eine Hydraulikpumpe vom Lkw-Motor angetrieben. Der vollhermetisch gekapselte, elektrisch angetriebene Scrollverdichter spart die kühlmaschinentypischen Verschleißteile wie Keilriemen und Wellendichtungen. Das hydraulische System treibt den Generator an, der Strom ans Aggregat liefert. So wird ein eigener Motor unnötig. Dadurch soll der Kältekreislauf besonders dicht und der Wartungsaufwand gering sein. Zudem liefert der Eco-Drive konstant 400 Volt/50 Hz, unabhängig von der Drehzahl des Fahrzeugmotors. Das bringt immer volle Leistung - unabhängig davon, wo man unterwegs ist. Mittlerweile gibt es dazu erste Praxisrückmeldungen. So hat unter anderem der Logistik-Dienstleister Pflaum insgesamt 60 "Iceland"-Aggregate geordert. Bisher hat das Unternehmen aus Strullendorf bei Bamberg 30 Gliederzüge mit den Iceland Unterflur-Aggregaten ausgestattet und liefert damit Lebensmittel von Frische- bis zu Tiefkühlware an Kunden im In- und Ausland. Der Hauptanschaffungsgrund war laut Werkstattleiter Thomas Trunk die Tatsache, dass Pflaum seinen Fahrern große Kabinen bieten möchte und deshalb bei den Gliederzügen Unterfluraggregate braucht. Die seien aber gerade im Winter extremen Witterungsbelastungen ausgesetzt, vor allem deren beweglicher Teil. "Über die Zeit hatten wir immer wieder Oxidationsprobleme, zum Beispiel bei Lichtmaschine oder Anlasser", erklärt Trunk. Auch die Keilriemen seien über die Jahre prinzipbedingt schneller porös geworden als bei Stirnwandaggregaten. Weniger Wartung als Kaufgrund Bisher ist man bei Pflaum zufrieden mit der Entscheidung. Laut Dieter Steinsdörfer, dem Werkstattmeister für Kühlfahrzeuge, laufen sie "stabil und zuverlässig" und er bestätigt: "Der direkte Antrieb via Euro 6-Motor ist ein enormer Vorteil. Durch den geringen Wartungsaufwand amortisiert sich der etwas höhere Preis während der Laufzeit. Selbst im Stand, bei geringer Drehzahl, liefert die Kühlmaschine immer noch 100 Prozent Kälteleistung". Laut Trunk böten die Maschinen selbst im Sommer genug Leistung, um FRC zu fahren. Zudem liegt der Kraftstoffverbrauch der mit Iceland ausgestatteten Gliederzüge unter dem von Kombinationen mit autarken Dieselgeräten, wenngleich Trunk dieses Maß noch nicht beziffern will. "Ein Kriterium bei der Kaufentscheidung war aber auch die Erfüllung der Lärmnormen", ergänzt Inhaberin Ruth Pflaum. Die TRS Technik ist leise und vollständig PIEK-zertifiziert - sie kommt nie über 60 Dezibel (dB) und ist ideal geeignet für nächtliche Lieferungen in Städten. Erstmals verbaut: TK SLXi "Whisper" Das ist das Stichwort für Thermokings neue SLXi "Whisper", die jetzt erstmals verbaut wurde - beim deutschen Pharmadienstleister Teva. Als Gründe für die "Whisper"-Version nannte Bernd Schlumpberger, Head of Fleet & Transport-Management bei Teva: "Wir beliefern in den Nacht- und Morgenstunden Krankenhäuser und Apotheken in lärmsensiblen Wohn- und Mischgebieten." Weitere Gründe: die integrierte Telematik, Steuerung per Smartphone, eine bis zu 20 Prozent höhere Kraftstoffeffizienz gegenüber den Vorgängern und das Kühlmittel R452A. Die SLXi wurde von TKV installiert und im Anschluss samt Trailer gemäß GDP-Richtlinie und der neuen DIN Spec 91323 für Pharmatransporte qualifiziert.Der Datentransfer von und zur SLXi-Kühlmaschine erfolgt über das "TK BlueBox"-Kommunikationsgerät, einer neuen Komponente des Telematik-Systems "Trac-King". Die BlueBox erfasst und speichert die Aggregat-Daten, die man über eine App oder ein Bluetooth-fähiges Gerät abrufen kann. Somit hat der Fahrer des Kühlzuges die SLXi per App immer im Griff und ist jederzeit über den Status informiert. Eine bidirektionale Kommunikation ermöglicht die Steuerung in Echtzeit: Fahrer oder Disponent können Einstellungen wie zum Beispiel Defrost, Fahrtbeginn, Sollwerte und weitere Betriebsmodi aus der Ferne vornehmen. Große Transporter sind im Kommen Aber auch bei den kompakten Fahrzeugen legt Thermoking nach. Neu ins Programm hoben die strategischen Partner TKV und der Kühlausbau-Hersteller Coolingvans die Kühltransporterlösung bis 34 Kubikmeter Ladevolumen. Herzstück sind die "Ce"-Aggregate von Thermoking, die für Lieferfahrten mit häufigen Türöffnungen optimiert wurden. Die Reihe wurde zuletzt um die C-450e erweitert. "Dieses Aggregat wurde aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach größeren Lieferwagen und Aufbauten entwickelt", erklärt TKV-Vertriebsleiter Stefan Meternek. Im Vergleich zu den bisher erhältlichen Aggregaten der Baureihe soll die Maschine eine um 20 Prozent schnellere Abkühlung bieten. Kombiniert werden die Thermo King-Kühlmaschinen mit den Kühlausbauten von Coolingvans. Diese bestehen aus präzise gefertigten GFK-Formteilen und sollen eine sehr gute Isolierung mit einem k-Wert von unter 0,4 bieten. Ebenfalls neu entwickelt wurde die Schalttafel für die Fahrerhausregelung, genannt "Ce Smart Reefer" (CSR), die eine einfache Bedienung der Anlage erlaubt. Die CSR soll selbst bei Extrem-Temperaturen bis zu plus 75 Grad Celsius im Fahrerinnenraum zuverlässig arbeiten. Auch Schmitz Cargobull optimierte seine Stirnwandmaschinen: Dabei achtete man vor allem auf eine bessere Geräuschisolierung und drehte auch an den Schräubchen Verbrauch und Wartung noch mal nach. Womit man die Hauptkritikpunkte verbessert hat. Der Erfolg gibt den Cargobullen Recht, denn immer mehr Kunden entscheiden sich für die Schmitz-eigene Maschine. Gleiches gilt übrigens für die Executive-Version, die neben der Hardware auch eine Kühlersoftware samt Fullservicelösung beinhaltet. Ein weiteres Thema, das dem frischen Wind bei den Kühlmaschinen zusätzliche Stärke verleiht! Mehr zum Thema finden unter Kühlfahrzeuge www.verkehrsrundschau.de/dossiers