Sechser mit Zusatzzahl

Eine neu gestaltete Frontpartie mit Chromspangen, die das LED-Tagfahrlicht betonen. Das ist alles, was die Volkswagen-Designer an der Version 6.1 des Transporters, bezogen zum Vorgängermodell, veränderten. Was den unspektakulär wirkenden T6.1, den es nach wie vor in vier Grundversionen mit zwei Radständen (3000 und 3400 mm) gibt, ausmacht, sind die inneren Werte. Die bieten auf den zweiten Blick Mehrwert im Alltag. Das zeigte sich bei der Präsentation in Amsterdam. Mehr als nur optimierter Arbeitsplatz Seine geschätzten Tugenden legt die Kastenwagenmodell nicht ab. Wer hinter dem Lenkrad Platz nimmt, stellt schnell fest, dass sich der Neue analog zu seinem Vorgänger weiterhin handlich wie komfortabel fährt - selbst in der schwächsten 90-PS-Variante. Etwa eine halbe Stunde dauert die Fahrt von Schiphol in den Norden der Stadt. Was nach der Autobahn auffällt: Der Neue lässt sich scheinbar direkter durch die Kurven zirkeln, ist agiler und präziser als der Vorgänger, was an der Übersetzung des neuen Lenksystems liegen mag. Genauer gesagt, schafft das laut Volkswagen die Kombination aus elektromechanischer Servolenkung, Fahrdynamikregelsystemen und angepasster Fahrwerksabstimmung. Alltagstauglichkeit und Ergonomie Neu ist zudem die Lademöglichkeit für besonders langes Transportgut; es kann nun bis unter die Beifahrerdoppelsitzbank geschoben werden (Unterladefunktion). Dadurch steigt die Laderaumlänge um weitere 350 Millimeter. Serienmäßig ist der Transporter darüber hinaus nun mit einer separaten Laderaumschließung ausgestattet (für Fahrzeuge mit Trennwand). Das Armaturenbrett ist jetzt auch bei den einfacheren Transporter-Modellen mit digitalen Anzeigeinstrumenten bestückt. Am neuen Multifunktionslenkrad etwa sitzt die Taste "View" - über sie kann der Fahrer mit nur einem Klick zwischen den verschiedenen Display-Konfigurationen des "Digital Cockpit" wechseln. Optional respektive je nach Modell und Markt ebenfalls serienmäßig stehen zudem die Systeme des "Modularen Infotainmentbaukastens" zur Verfügung (MIB3). Im Bulli 6.1 eingesetzte Infotainmentsysteme sind mit einer Online-Connectivity-Unit (OCU) verbunden. Hier integriert: eine E-SIM-Karte. Die OCU bildet darüber hinaus die Schnittstelle zum nächsten Level online-basierter Funktionen und Dienstleistungen wie We-Connect-Fleet. Diese Ausbaustufe haben die VW-Entwickler speziell für gewerbliche Kunden als digitales Fuhrparkmanagement entwickelt. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "Transporter" www.verkehrsrundschau.de/dossiers In Kürze Fünf Aggregate stehen zur Wahl: Vier 2,0-l-Turbodiesel, alle Euro-6d-TEMP-konform. Neu im Transporter: TDI mit 110 PS und als Bi-Turbo-Variante mit 199 PS. Verbräuche (Werksangaben): 10 PS : 9,4-7,2 l/100 km; 150 PS: 9,6-7,2 l/100 km. Die BEV-Variante leistet 82 Kilowatt, der Akku 37,4 kWh. Elektromechanik: Grundlage für mehr Assistenzsysteme Die elektromechanische Servolenkung am T6.1 hat zwei Vorteile: Anders als das hydraulische System, ist sie bedarfsgerecht ansteuerbar und reduziert so den Kraftstoffverbrauch. Gleichzeitig öffnet ihre Ansteuerbarkeit den Zugang zu zahlreichen neuen Assistenzsystemen wie Verkehrszeichenerkennung, Flankenschutz oder Seitenwind- oder Spurhalteassistent. Auch der "Park Assist" wird per Elektromechanik angesteuert. Wird er aktiviert, fädelt sich der Transporter 6.1 automatisch in die Parklücke ein und wieder heraus; der Fahrer muss nur noch Gaspedal und Bremse bedienen und das Umfeld überwachen.Für die Nutzfahrzeugpraxis sinnvoll: der Anhängerrangierassistent "Trailer Assist". Per Drehknopf der elektrischen Außenspiegeleinstellung - der hier zum Joystick wird - und einer Anzeige im Cockpit stellt der Fahrer einfach den Winkel ein und fixiert ihn. Damit wird nicht nur sauberes Einparken, sondern auch schnurgerades Zurücksetzen kinderleicht. "Nur die Kalibrierung des Anhängerdrehpunktes ist vorher nötig", so Ralf Schäfer vom VW T6.1 Experience Team. gvo