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Kravag will 400 zusätzliche Lkw-Parkplätze bei Speditionen schaffen

28.08.2019 10:20 Uhr
Kravag will 400 zusätzliche Lkw-Parkplätze bei Speditionen schaffen
Lkw-Parkplätze sind Mangelware. Kravag will jetzt auf Firmengelände von Speditionen mehr Stellplätze schaffen
© Foto: Picture Alliance/dpa/Patrick Seeger

Eine neue Initiative des Versicherers setzt auf die großen Firmengelände der Speditionen, wo noch viel Platz frei ist. Über eine App sollen die Fahrer Stellplätze reservieren können.

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Hannover. Dank einer neuen Initiative sollen in Niedersachsen bis zum kommenden Jahr 400 neue Lkw-Parkplätze auf Firmengeländen entstehen, die die Parkplätze entlang der Autobahnen entlasten. Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) stellte das Projekt des Kfz- und Transport-Versicherers Kravag am Mittwoch in Hannover vor. Die Kravag will bei ihr versicherte Unternehmen dafür gewinnen, ihre Firmengelände als Parkplätze für die Fahrer anderer Speditionen zu öffnen. Bundesweit 200 Speditionen – 40 davon in Niedersachsen – sollen von September an nach und nach in das Projekt eingebunden werden.

„Eine starke Idee, die ein echtes Problem unkompliziert und schnell löst“, sagte Althusmann. „Fehlende Lkw-Parkplätze sind zu einer realen Verkehrsgefährdung geworden.“ Das Ministerium unterstützt das Projekt in der Startphase. Der Versicherer hatte bereits eine App gestartet, über die Lkw-Fahrer sich gegenseitig freie Stellplätze melden können und die Fahrern anzeigt, wo in der für sie erreichbaren Umgebung noch Plätze frei sind.

Franz Fischer Spedition macht testweise mit

Ebenfalls über die App sollen nun die Stellplätze auf den gesicherten Firmenarealen reserviert werden können. Der Versicherer möchte dazu auch eine Schließtechnik auf den Firmenhöfen installieren, die dann den anderen Fahrern die Zufahrt erlaubt.

Die Franz Fischer Spedition in Nienburg ist die erste niedersächsische Spedition, die sich – vorerst in einer Testphase – an dem Projekt beteiligt. Fahrer anderer Speditionen können dort parken und die Sanitäranlagen und Aufenthaltsräume nutzen. Wie Kravag-Sprecherin Brigitte Römstedt der „dpa“ sagte, ist die Resonanz der Unternehmen noch verhalten. Bundesweit hätten sich erst rund zehn Firmen gemeldet.

In Niedersachsen gibt es 10.400 Lkw-Stellplätze

Die Idee des Parkplatz-Sharing für Lastwagen sei eine sinnvolle Ergänzung zum Ausbau der Parkplätze entlang der Autobahnen, sagte Althusmann. In Niedersachsen gibt es derzeit rund 10.400 Lkw-Parkplätze auf Rastanlagen und Autohöfen entlang der Autobahnen. Alleine seit 2009 sind 2950 zusätzliche Parkplätze für Lastzüge entstanden, weitere 210 sind gerade im Bau. Schwerpunkte sind die Autobahnen 1, 2 und 7.

Für die auf Firmengeländen reservierten Parkplätze soll zwar eine kleine Gebühr fällig werden, der Versicherer rechnet aber die enormen Kosten gegen, die den Speditionen durch Ladungsdiebstähle entlang der Autobahnen entstehen. Der daraus resultierende Schaden belaufe sich auf jährlich rund 1,2 Milliarden Euro in Deutschland. Zudem vergeude die langwierige Parkplatzsuche Lenkzeit und Dieselkraftstoff. (dpa/ag)

 

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