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Schwefelarmer Treibstoff erhöht Frachtkosten

24.04.2014 11:52 Uhr
Schwefelarmer Treibstoff erhöht Frachtkosten
Gesetzliche Vorgaben zu Schiffstreibstoffen führen zu höheren Transportkosten
© Foto: VR/Eckhard-Herbert Arndt

Die Verpflichtung zu schwefelarmen Treibstoffen in Nord- und Ostsee verteuern den Containertransport laut Expertenschätzung um 120 Dollar pro Box.

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London: Die gesetzlichen Anforderungen zur Nutzung von schwefelarmen Treibstoff in emissionskontrollierten Gebieten in der Nordsee und der baltischen See werden laut der Londoner Agentur Drewry die Kosten um 120 US-Dollar (87 Euro) pro 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) steigern, berichtet der Informationsdienst Lloyd’s Loading List. Auf der Global Liner Shipping Conference am in Hamburg prognostizierten Experten Anfang April sogar noch höhere Kosten, wenn weitere emissionskontrollierte Gebiete in den USA und im Mittelmeer rechtskräftig werden.

Jesper Kjaedegaard, Partner von Mercator International, rechnet mit steigenden Bunkerkosten, wenn sich die Nachfrage nach schwefelarmen Treibstoff verstärkt. Er verwies auf die geplante Kontrollzone an der US-Ostküste, durch die 60 Prozent der transatlantischen Transite nach Nordeuropa teuren schwefelarmen Treibstoff nutzen müssten. Der Leiter von Drewry Supply Chain Advisors Philip Damas sagte: „Nur wenige Reedereien besitzen Schiffe, die mit LNG-Motoren (Flüssigerdgas) ausgestattet sind. Stattdessen müssen sie schwefelarmes marines Dieselöl oder sogenannte Scrubber (Schwefelabscheider) nutzen. Laut Damas werden die Reedereien den Bunkeranpassungsfaktor um 20 Prozent steigern, um die höheren Kosten von 300 US-Dollar (217 Euro) pro Tonne Treibstoff auszugleichen. „Dadurch steigen die Kosten pro Tonne um 50 Prozent gegenüber dem momentan genutzten (nicht schwefelarmen) Treibstoff. Im nächsten Jahr steht also ein extremer Preisanstieg bevor.“ Die Berechnungen Drewrys basieren auf dem Treibstoffverbrauch ( in Tonnen) pro TEU auf den Asien-Europa-Linien und hier speziell auf dem Streckenabschnitt in den kontrollierten Gebieten der Nordsee und der baltischen See. Damas verwies darauf, dass andere Unternehmen den Kostenanstieg eher bei 500 US-Dollar (361 Euro) pro TEU ansiedeln. Der Geschäftsführer von MDS Transmodal Mike Garratt sagte, dass die Schätzungen von Damas übertrieben seien. Aber er stimmte zu, dass die Kosten bei Etablierung der emissionskontrollierten Mittelmeerzone noch höher liegen würden. (rup)

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