Schutz für E-Lastenräder

Für Transport- und Logistikunternehmen, die Lastenräder mit Elektroantrieb einsetzen, bietet die Kravag jetzt einen Versicherungsschutz an. In Deutschland gelten Elektro-Drahtesel, die nicht schneller als 25 Stundenkilometer fahren, als normale Fahrräder und müssen eigentlich nicht versichert werden. Der Kfz- und Transportversicherer hat nach eigenen Angaben als erster Anbieter in Deutschland eine Lösung für den gewerblichen Einsatz dieser E-Lastenräder im Portfolio. Sie richtet sich an Kurier- und Lieferdienste in den Städten. Vor allem wegen des zulässigen Zuladungsgewichts von bis zu 300 Kilogramm sowie der engen und verkehrsreichen Zustellgebiete drohten ihnen folgende Risiken: - Personenschäden, weil diese E-Lastenräder auf Radwegen verkehren dürfen - Sachschäden an Dritten - Beschädigung oder Verlust der Güter - Beschädigung oder Verlust des E-Bikes - Unfallverletzungen des eigenen Fahrers Wer bereits über eine Kravag-Logistik-Police (KLP), -Verkehrshaftung (VHV) und -Betriebshaftpflicht (BHV) verfügt, hat es nach Angaben des Kfz- und Transportversicherers einfach: Die Unternehmen müssen lediglich die Anzahl der E-Lastenbikes bis 25 Stundenkilometer melden und die gewünschte Risiko-Absicherung anzeigen. Neukunden müssen mindestens die Verkehrshaftpflicht abschließen, die anderen beiden Bausteine können sie je nach Bedarf dazu wählen. - Betriebshaftpflicht: Für die nicht zulassungs- und versicherungspflichtigen E-Fahrräder wird das Verkehrsrisiko, das sonst üblicherweise über die Kfz-Versicherung versichert wird, über die Betriebshaftpflicht gedeckt. Die Unternehmen haben das Risiko gegenüber Kravag anzuzeigen und es erfolgt eine individuelle Einstufung. - Verkehrshaftung: Bei der Verkehrshaftungsdeckung muss die Zahl der E-Lastenräder gemeldet werden. Die Prämie beläuft sich auf 120 bis 150 Euro im Jahr pro Rad. Die Haftung aus Güterschäden wie durch Verlust oder Beschädigung können Kravag-Kunden für ihre E-Lastenräder in die Verkehrshaftungsversicherung der Kravag-Logistic-Police einschließen lassen. - Fahrrad-Kaskoversicherung: Da die Räder als Sonderanfertigung bis zu 15.000 Euro kosten können, bietet sich eine Kaskoversicherung für den Ersatz bei Beschädigung oder Verlust an. Dafür zahlt weder die Betriebs- noch die Verkehrshaftung. Die Prämie bemisst sich nach den Anschaffungskosten. Was kostet ein Rundumschutz? Deckt ein Kurier- und Lieferdienst vier E-Lastenräder ein, kann die gesamte Versicherungsprämie für die Betriebs- und die Verkehrshaftpflicht sowie die Kaskoversicherung laut Kravag rund 4000 Euro pro Jahr betragen. Kravag bietet übrigens auch einen Schutz für zulassungs- und versicherungspflichtige E-Lastenräder an. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "Lastenrad" www.verkehrsrundschau.de/dossiers Klassifizierung E-Bike, S-Pedelec und Pedelec - was ist der Unterschied?Nicht alle Elektro-Fahrräder sind überhaupt versicherungspflichtig. Der Gesetzgeber unterscheidet akutell drei Typen:- E-Bikes: Es gibt Varianten, die mittels tretunabhängigen Antriebs bis zu 20, 25 und 45 km/h fahren können. Sie werden rechtlich als Leichtmofa, Mofa und Kleinkraftrad behandelt. Unabhängig von der Höchstgeschwindigkeit bedürfen E-Bikes in jedem Fall einer Betriebserlaubnis und eines Versicherungskennzeichens.- S-Pedelec: Ein Motor unterstützt beim Treten bis maximal 45 km/h. Für diese Elektrofahrräder, die wie Roller oder Mofas als Kraftfahrzeuge gelten, benötigt man deshalb sowohl eine Betriebszulassung als auch eine Haftpflichtversicherung.- Pedelec: Ein Motor unterstützt beim Treten bis maximal 25 km/h. Diese E-Fahrräder sind rechtlich einem herkömmlichen Fahrrad gleichgestellt und deshalb weder zulassungs- noch versicherungspflichtig. ag