Kiel. Für die Sanierung maroder Landesstraßen sind in diesem Jahr in Schleswig-Holstein mehr als 83 Millionen Euro ausgegeben worden und damit weit mehr als in den Jahren zuvor. Dies geht aus vorläufigen Angaben des Verkehrsministeriums hervor. Der Sanierungsstau bei den Landesstraßen wird auf 1,2 Milliarden Euro geschätzt. 2017 wurden Vorhaben für 72,5 Millionen Euro umgesetzt,
2016 waren es etwas weniger als 50 Millionen Euro und in den Vorjahren noch weit weniger. Mit dem Zustand der Landesstraßen befasst sich am Freitag der Landtag.
„Die mehr als 83 Millionen Euro in diesem Jahr sind eine überaus gute Umsetzungsquote, die unser Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr im gut geübten Zusammenspiel mit der Bauwirtschaft erreicht hat“, sagte Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) der Deutschen Presse-Agentur.
Nicht alle Mittel können verbaut werden
Auf seine Initiative hatte das Land für die Zeit ab 2018 die Haushaltsansätze auf rund 90 Millionen Euro hochgeschraubt. Weil viele Firmen derzeit voll ausgelastet sind, könnten aber nicht alle Mittel „verbaut“ werden. Auf manche Ausschreibungen bekomme der Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr gar keine Angebote – oder es werden „Mondpreise“ verlangt, wie es hieß.
Das 2018 abgearbeitete Sanierungsprogramm an Landesstraßen umfasst den Angaben zufolge 36 Straßenbau- und 13 Brückenbaumaßnahmen. Davon seien 36 fertig, 13 kurz vor dem Abschluss noch in diesem Jahr oder – je nach Wetter – Anfang 2019. Zehn Vorhaben konnten nicht wie geplant in diesem Jahr starten, besonders aufgrund von Kapazitätsproblemen bei Ingenieurbüros und auch im Landesbetrieb.
Schleswig-Holstein verfügt nach Angaben des Verkehrsministeriums über 3541 Kilometer Landesstraßen. Mehr als 950 Kilometer gelten als dringend sanierungsbedürftig. Rund 900 Kilometer davon sollen in den nächsten vier Jahren wieder in Ordnung gebracht werden. Dazu kommt die Sanierung von über 400 Kilometer Radweg und von mehr als 50 Brücken. (dpa/ag)