Mailand. Der Ausblick für die globale Schifffahrtsindustrie bleibt laut dem letzten Bericht des Moody‘s Investors Service „Global Shipping Industry: Sustained Oversupply Keeps Outlook Negative” innerhalb der nächsten zwölf bis 18 Monate weiterhin negativ.
Die Neueinführung von Kapazität übertreffe die Nachfrage nach Stellplätzen auf den meisten Routen, schreibt die Ratingagentur. Schon seit Juli 2011 bestehe ein unausgeglichener und schwieriger Markt. „Die beträchtliche Überkapazität wird die Frachtraten zumindest für die nächsten 18 Monate beschränken und sich damit insbesondere auf die Einnahmen im Trockenschüttgutmarkt und Rohöltankerbereich auswirken. Fallende US-amerikanische Rohölimporte und die sinkende europäische Nachfrage werden wahrscheinlich die auf dem Seeweg beförderten Lieferungen vermindern“, prognostiziert der Vizepräsident von Moody's Italien Marco Vetulli. „Wir erwarten, dass das gesamte EBITDA der globalen Schifffahrtsindustrie um fünf bis zehn Prozent in 2013 fällt“, sagte er. Die Schiffsfinanzierung werde gering und auf bestimmte Banken begrenzt bleiben.
Die Ratingagentur Moody´s würde ihren negativen Ausblick auf ‚stabil‘ ändern, wenn das Angebot an Kapazität die Nachfrage in den nächsten zwölf bis 18 Monaten um nicht mehr als zwei Prozent übersteigt oder die Nachfrage das Angebot bis zu zwei Prozent überschreitet. Das EBITDA-Wachstum müsste dann zwischen minus fünf und plus zehn Prozent liegen. In 2014 sollten sich die Aussichten verbessern, da die angebotene Überkapazität schrumpft. Trotzdem bestehen hohe Risiken, da sich die globale Erholung anscheinend in den letzten Monaten abgeschwächt hat. (rup)