-- Anzeige --

Schienengüterverband kritisiert Entscheidung zu Trassenpreisen

14.02.2019 16:26 Uhr
Gleisbett, Schienen, Baden-Württemberg
Die Trassenpreissteigerung fresse die Trassenpreisförderung teilweise wieder auf, kritisiert das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen
© Foto: Patrick Seeger/dpa/picture-alliance

Das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen hat die von der Bundesnetzagentur genehmigte Trassenpreiserhöhung kritisiert und fordert ein Umdenken bei der Politik.

-- Anzeige --

Berlin. Die Bundesnetzagentur hat die von der DB Netz beantragte Trassenpreissteigerung für den größten Teil der Güterzugfahrten untersagt. Statt um 22 Cent darf die Infrastrukturtochter der Deutschen Bahn (DB) die Nutzerkosten für den „Standard-Güterzug“ ab der nächsten Fahrplanperiode nur um sieben Cent auf dann 2,98 Euro je Zugkilometer erhöhen.

„Das entspricht immer noch einer Steigerung von 2,4 Prozent“, kritisierte jetzt Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen (NEE), und sei damit zu viel. Die Schienengüterverkehrsunternehmen müssten im harten Preiswettbewerb mit der Straße schon deutlich steigende Personal- und Energiekosten bewältigen, die sie kaum oder gar nicht an ihre Kunden weitergeben könnten. Die jetzt genehmigte Trassenpreiserhöhung schmälere die zuletzt ohnehin deutlich gesunkene Marge noch weiter.

Preissteigerung frisst Trassenpreisfördeurng wieder auf

Die Trassenpreissteigerung fresse zudem die erst kürzlich vom Deutschen Bundestag beschlossene steuerfinanzierte Trassenpreisförderung teilweise wieder auf, betonte das NEE, der die Interessen der Privatbahnen vertritt. Kerkeling: „Dieses linke-Tasche-rechte-Tasche-Spiel versteht kein Mensch. Und schon gar nicht unsere Kunden.“ Die von allen Parteien gewollte Trassenpreisförderung dürfe nicht durch jährliche Trassenpreissteigerungen wieder ausgehöhlt werden.

Kerkeling erneuerte die Kritik der Wettbewerbsbahnen der Deutschen Bahn an der gesetzlichen Regelung, wonach die DB Netz ihr Trassenpreissystem auf eine Rendite von bis zu 6,7 Prozent auf das eingesetzte Kapital ausrichten dürfe: „Auch wenn die DB Netz den Rahmen bislang nicht ausschöpft: Das Schienennetz sollte grundsätzlich gewinnfrei betrieben werden. Dies wäre ein erstklassiger Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Schiene.“

Klagen der DB Netz

Gegen die 2017 und 2018 getroffenen Entscheidungen der Bundesnetzagentur in Sachen Trassenpreise klagte die DB Netz vor dem Verwaltungsgericht, bislang liegt keine Entscheidung vor. Kerkeling: „Die Unsicherheit macht die Bahnunternehmen mürbe. Sie tragen das Risiko, dass DB Netz Nachforderungen erst nach einem Gang durch alle Instanzen geltend macht. Denn Jahre nach einem Transport eingehende Trassenpreisnachforderungen übernimmt natürlich keiner unserer Kunden. Nun befürchten wir auch noch eine dritte Klage der DB Netz.“ Das NEE schätzt, dass in diesem Fall spätestens im kommenden Jahr die Unsicherheiten die 100-Millionen-Euro-Grenze überschreiten und fordert die Politik auf, eine Änderung der gesetzlichen Vorschriften in Angriff zu nehmen, wenn die DB Netz die erhobenen Klagen nicht zurücknehme. (tb)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Schienenverkehr

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.