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SCFI: Asien-Europa-Frachtraten stürzen immer weiter in die Tiefe

23.02.2016 10:19 Uhr
SCFI: Asien-Europa-Frachtraten stürzen immer weiter in die Tiefe
Die französische Reederei CMA CGM hat ihre geplante Frachtratenerhöhung verschoben
© Foto: Picture Alliance/dpa/Marc Demeure

In der 7. Kalenderwoche betrug die Rate pro TEU für einen Containertransport von Asien nach Europa nur noch umgerechnet 298 Euro. Bald folgt die nächste Frachtratenerhöhung.

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Schanghai. Die Frachtraten für Containertransporte von Asien nach Europa sind laut Shanghai Containerised Freight Index (SCFI) in KW 7 um 99 US-Dollar (rund 89 Euro) beziehungsweise rund 23 Prozent auf 332 US-Dollar (298 Euro) pro TEU (20-Fuß-Standardcontainer) gefallen. Die Raten von Asien ins Mittelmeer nahmen um 99 Euro beziehungsweise rund 24 Prozent auf 309 Euro pro TEU ab. Laut dem amerikanischen Journal of Commerce existiert eine gigantische Containerversendungskapazität im Markt. Gleichzeitig wurden viele Fabriken wegen der chinesischen Neujahrsfeiern geschlossen. Von Ende Februar an wird der Ausstoß der Fabriken und die Nachfrage nach Boxenkapazität wieder zunehmen.

Die französische Reederei CMA CGM hat ihre geplante generelle Frachtratenerhöhung für den 1. März um 900 US-Dollar (808 Euro) von allen asiatischen Häfen ins Mittelmeer, Schwarze Meer und Nordafrika auf 15. März verschoben. Ebenso werden am gleichen Stichtag die Raten von Nordeuropa nach Asien um 225 Euro pro TEU und 359 Euro pro FEU für 40 Fuß-Highcube-Trocken- sowie Tankcontainer erhöht. Die Hong Konger Reederei OOCL wird ebenso ihre Raten zwischen Asien und Europa um 831 Euro pro TEU am 15. März anheben. Weitere Frachtratenerhöhungen werden erwartet, wenn die Industrie nach den Feiertagen wieder an Fahrt aufnimmt.

Die G6-Allianz wird ihren Loop 6 von KW 8 an für elf Wochen aussetzen, um ihre Frachtratenerhöhungen durchzusetzen. In KW 7 im vergangenen Jahr lagen die Spotraten für Fracht zwischen Asien und Europa um 65 Prozent höher als in der siebten Kalenderwoche 2016. Die Raten fielen vom 31. Dezember mit 1107 Euro um 74 Prozent auf den aktuellen Wert von 298 Euro. Der SCFI ist bisher in jeder Woche diesen Jahres gefallen.

Massives Ungleichgewicht zwischen Kapazität und Nachfrage

Mit dem massiven Ungleichgewicht zwischen Kapazität und Nachfrage ist es sehr unwahrscheinlich, dass die generellen Frachtratenerhöhungen in diesem Jahr durchgesetzt werden können. Daher ist die Forderung der EU-Kommission nach einer neuen Strategie für die Preisgestaltung der Reedereien eventuell ein Segen. Diese haben sich darauf geeinigt bindende Frachtraten mit einem Monat Vorlauf bekannt zu geben. Die Kommission fordert moderne Maßnahmen für die Preisgestaltung, die den Wettbewerb in der Containerschifffahrt fördern sollen und zudem kundengerecht sind.

Auf den Verbindungen zur US-amerikanischen Westküste sanken die Frachtraten um 19 Prozent auf 961 Euro pro FEU. Auf den Routen zur US-amerikanischen Ostküste nahmen sie um 11,4 Prozent auf 1863 Euro pro FEU ab. Der gesamte SCF-Index für alle Handelslinien schrumpfte gegenüber der Vorwoche um 14,1 Prozent auf 486,70 Punkte. Der Index reflektiert die Veränderungen der Tagesfrachtraten im Transportmarkt für Exportcontainer in Schanghai. Für den SCFI werden Frachtraten und Zuschläge aus 15 unterschiedlichen Routen gewichtet und daraus der Durchschnitt gebildet. (rup)

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