Schanghai. Die Frachtraten für Containertransporte von Asien nach Europa sind laut Shanghai Containerised Freight Index (SCFI) in der 14. Kalenderwoche um 48 US-Dollar (42 Euro) beziehungsweise rund 14 Prozent auf 291 US-Dollar (255 Euro) pro TEU gesunken. Die Raten von Asien ins Mittelmeer nahmen um 61 Euro beziehungsweise 13,6 Prozent auf 384 Euro pro TEU ab. Der Einfluss der Frachtratenerhöhungen im April durch einige Reedereien wie Maersk Line und CMA CGM war nur von kurzer Dauer.
Gemäß den Analysten der britischen Agentur Clarksons Research wird das globale Containervolumen in 2016 um 4,1 Prozent auf 182,5 Millionen TEU wachsen, berichtet die Lloyd’s Loading List. Der durch die schwache europäische Nachfrage und reduzierten russischen Importe um 3,7 Prozent rückläufige Volumenzuwachs auf den Strecken zwischen Asien und Europa soll 2016 wieder in den positiven Bereich zurückkehren. Die Volumina sollen um 3,8 Prozent auf 15,4 Millionen TEU zunehmen. Die Einführung insbesondere von Megacontainerschiff-Neubauten soll leicht zurückgehen. Daher verkleinert sich das Wachstum der Containerschiffflotte auf 3,9 Prozent (Vorjahr 7,2 Prozent) zum Vorjahr.
In März 2016 existierten 5230 Schiffe mit zusammen 19,8 Millionen TEU. Die Gesamtkapazität der Containerschiffe über 12000 TEU wird in 2016 rund 508.000 TEU betragen. Daher werden die Frachtraten kurzfristig weiter unter Druck stehen.
Auf den Verbindungen zur US-amerikanischen Westküste nahmen die Raten um 7,9 Prozent auf 745 Euro pro FEU ab. Auf den Routen zur US-amerikanischen Ostküste sanken sie um rund drei Prozent auf 1519 Euro pro FEU. Der gesamte SCF-Index für alle Handelslinien schrumpfte gegenüber der Vorwoche um 4,4 Prozent auf 489,68 Punkte. Der Index reflektiert die Veränderungen der Tagesfrachtraten im Transportmarkt für Exportcontainer in Schanghai. Für den SCFI werden Frachtraten und Zuschläge aus 15 unterschiedlichen Routen gewichtet und daraus der Durchschnitt gebildet. (rup)