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Russland startet Großprojekt zur Verkehrsanbindung der Krim

06.03.2014 12:14 Uhr
Russland startet Großprojekt zur Verkehrsanbindung der Krim
Russland plant eine feste Verkehrsanbindung zur Halbinsel
© Foto: imago/Russian Look

Nur wenige Tage nach der Militärintervention auf der Krim hat Russland Schritte eingeleitet, um von seinem Territorium eine feste Verkehrsanbindung auf die Halbinsel zu schaffen.

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Moskau. Nur wenige Tage nach der Militärintervention auf der Krim hat Russland Schritte eingeleitet, um von seinem Territorium eine feste Verkehrsanbindung auf die  Halbinsel zu schaffen. Regierungs-Chef Dmitri Medwedew beauftragte die staatliche Straßenbetriebsgesellschaft Rosavtodor, eine Tochtergesellschaft für das Projekt zu gründen.

Bis zum 1. November sollen die nötigen technischen Vorarbeiten für den Bau erledigt werden. Nach Angaben der staatseigenen Bank VEB, die an der Finanzierung beteiligt werden soll, wurden die Planungskosten bisher auf 1,64 Milliarden Rubel (ca. 33 Millionen Euro) und die Baukosten auf 45,4 Millionen Rubel (908 Millionen Euro) taxiert. Der Bau einer Brücke über die Straße von Kertsch war nach langen Vorüberlegungen bereits 2010 von der Ukraine und Russland als gemeinschaftliches Projekt von den damaligen Präsidenten Medwedew und Viktor Janukowitsch beschlossen worden. Noch im Januar dieses Jahres bestätigte die inzwischen abgesetzte Moskau-nahe ukrainische Regierung das Vorhaben. Konkrete Schritte zur Verwirklichung wurden aber erst jetzt einseitig von Russland vorgenommen.

Bislang ist allerdings unklar, ob eine Straßenbrücke, eine kombinierte Bahn- und Straßenbrücke oder auch ein Tunnel die Meerenge queren soll. Im Falle des Tunnelbaus würden sich die Kosten verdoppeln, so die Moskauer Zeitung „Kommersant“ am Dienstag. Die gegenwärtige Verkehrsleistung rechtfertigt das Großprojekt kaum: Eine von der russischen Bahngesellschaft RZD betriebene Fährlinie beförderte im letzten Jahr dort nur 576.000 Tonnen Fracht, vorrangig Ölprodukte. Aus politischer und militärischer Sicht gibt es nun, nach der De-facto-Vereinnahmung der Krim durch Russland, neue Motive für den Bau. Russland erwägt jetzt Milliarden-Investitionen in die Wirtschaft der Krim und möchte zudem eine Alternative zur einzigen Landanbindung der Halbinsel über ukrainisches Gebiet schaffen.

Die deutsche Wehrmacht hatte während des zweiten Weltkriegs bereits mit dem Bau der strategisch wichtigen Brücke über die an der schmalsten Stelle 4,5 Kilometer breite Meerenge begonnen. Die Sowjetunion stellte das Bauwerk aus den erbeuteten Bauteilen dann im Herbst 1944 fertig. Da die Pfeiler aber keine Eisabweiser hatten, wurde die Brücke bereits im Februar 1945 bei starkem Eisgang vom Asowschen Meer ins Schwarze Meer zerstört. Ihre Überreste wurden demontiert, da sie die Schifffahrt behinderten. (ld)

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