Bonn. Die Zukunft des Carnet TIR-Verfahrens in Russland ist nach wie vor ungewiss: Auf einer Veranstaltung im Generalkonsulat der Russischen Förderation in Bonn am 24. März äußerte sich der Leiter des Föderalen Zolldienstes der Russischen Föderation, Andrey Yuriewitsch Belyaninov, kritisch zu dem Versandverfahren mit Carnet TIR, für das national zugelassene Verbände bürgen müssen. Das berichtet der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV), der daran teilgenommen hat.
Das Carnet TIR in seiner heutigen Form stellt sich aus Sicht von Belyaninov demzufolge als reformbedürftig und überaltet dar. Deshalb strebe man in Russland papierlose Alternativen an. Laut dem DSLV betonte Belyaninov, dass es derzeit zwar nicht beabsichtigt sei, das Carnet TIR-Verfahren, das den internationalen Warentransport auf der Straße erleichtern soll, aufzugeben. Jedoch bestehe die Notwendigkeit der Gleichstellung mit anderen, billigeren Verfahren auf elektronischer Basis.
Den jüngsten Erlass von Präsident Wladimir Putin, der die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Carnet TIR-Systems in Russland verlangt, werde man in jedem Fall erfüllen, hieß es. Zum 1. Juli solle Klarheit über die Zukunft des Versandverfahrens bestehen, so der Zollchef
Der russische Zoll hatte die Bürgschaftsvereinbarung für das Carnet TIR-Verfahren mit dem russischen Verband internationaler Spediteure (ASMAP) vor kurzem abermals um drei Monate verlängert. Die Kündigung des Abkommens mit dem TIR-Garanten wurde kurz vor Fristablauf Ende Februar um weitere drei Monate auf den 30. Juni 2015 verschoben. (ag)