Wilhelmshaven. Am Bulk-Terminal Wilhelmshaven (BTW) wird momentan die größte Kohleladung gelöscht, die jemals einen deutschen Seehafen erreichte. Mit dem Capesizer „Anangel Seafarer“ kamen am Donnerstag aus Südamerika 172.488 Tonnen des Brennstoffes zur von Rhenus Midgard betriebenen Massengutumschlagsanlage. Die Menge, die dem tausendfachen Gewicht einer klassischen Großdampflokomotive entspricht, wird mittels moderner Technik in drei Tagen aus dem Frachter gelöscht.
„Um diese Partiegrößen realisieren zu können, haben wir den BTW umfassend erneuert und erweitert. Das zahlt sich für unsere Kunden aus, da größere Ladungsvolumina weniger Seefracht pro Tonne bedeuten“, betont Matthias Schrell, Geschäftsführer der Rhenus Midgard in Wilhelmshaven.
Das in den vergangenen Jahren ausgebaute Umschlagsequipment am Rhenus-Midgard-Standort sorgt dafür, dass der Terminal für die schnelle Löschung solch großer Mengen ausgerüstet ist. Insbesondere neue Schiffsentlader und Förderbandanlagen stellen die rasche Beförderung der Kohle aus den Bulkcarriern auf die weiträumigen Lagerflächen an Land sicher. Die vertiefte Liegewanne vor dem BTW, die die Abfertigung von Schiffen mit einem Tiefgang von bis zu 18,50 Metern ermöglicht, erlaubt seit zwei Jahren auch in einem deutschen Seehafen die Entlöschung von voll abgeladenen Capesizern. (sno)