Bern. Die Sperrung der Rheintalbahnstrecke bis Anfang Oktober hat gravierende Auswirkungen für den Güterverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz. Am Donnerstag beriet deshalb der schweizerisch-deutsche Eisenbahn-Lenkungsausschuss mit Vertretern der Bundesverkehrsministerien der beiden Länder die aktuelle Lage. Er forderte die Netzbetreiber und Güterbahnen auf, alles zu unternehmen, um die Folgen der Störung des wichtigen Nord-Süd-Korridors zu verringern.
Der 2003 ins Leben gerufene Lenkungsausschuss zur Umsetzung der Vereinbarung des Zulaufs zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT) erörterte die Situation mit Vertretern der Deutschen Bahn erörtert. Diese erläuterte die zwischenzeitlich bereitgestellten Umleitungsstrecken und bestätigte den Termin für die Wiederinbetriebnahme der Strecke am 7. Oktober 2017.
Alle sollen an einem Strang ziehen
Peter Füglistaler, der Direktor des Schweizer Bundesamtes für Verkehr (BAV), wies auf die Bedeutung der Rheintalachse als wichtigsten Zulauf zur Schweiz und zur NEAT hin. Er erwartet, dass die zuständigen Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz alles unternehmen, um die Sperrung zu verkürzen und während der Störung die Kapazitäten auf den Ausweichrouten deutlich zu erhöhen und zu nutzen. Dazu gehöre auch, dass vorübergehend der Güterverkehr höhere Priorität erhalte.
Die deutsche Delegation wurde von Michael Odenwald, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), angeführt. Er betonte, dass einer der wichtigsten Güterverkehrskorridore in Europa unterbrochen ist. „Ich erwarte, dass der heute vorgestellte Terminplan von der DB Netz AG eingehalten wird und Umleitungsstrecken mit Potential angeboten werden. Wir müssen bei diesem Thema alle an einem Strang ziehen", sagte Odenwald.
Die beiden Delegationen riefen alle betroffenen Netzbetreiber und Güterbahnen zu Flexibilität auf, um die jetzt und in wenigen Tagen verfügbaren alternativen Strecken zu nutzen. (ag)