Bonn. Der Einstieg der Deutschen Post in das Geschäft mit Internet-Briefen wird konkret: Für einen online eingesandten Standardbrief, der dann von Boten zugestellt wird, will die Post 46 Cent. Die Post reichte einen entsprechenden Antrag zur Genehmigung bei der Bundesnetzagentur ein, wie Sprecher beider Seiten am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa bestätigten. Damit soll das Online-Angebot weniger kosten als der herkömmliche Standardbrief mit 55 Cent. Das Angebot sei für die Post kostengünstiger, da die Einsendung elektronisch erfolge, sagte Sprecher Dirk Klasen. Rückschlüsse auf den noch offenen Preis für den vollständigen Online-Brief, der dem Empfänger auch elektronisch übermittelt wird, lasse der Preisantrag für den sogenannten „Hybrid-Brief“ nicht zu. Starten soll die Hybrid-Version - halb elektronisch, halb per Boten zugestellt - im Frühjahr. Die Netzagentur muss über den Preisantrag der Post bis Ende Februar entscheiden. Laut Antrag sollen außerdem ein Kompaktbrief 73 Cent (gegenüber 90 Cent) und ein Großbrief 1,19 Euro (gegenüber 1,45 Euro) kosten. Auch Einschreiben sind möglich. Für große Mengen von mehr als 50 Stück muss sich die Post die Preise nicht genehmigen lassen. Das Angebot richtet sich zunächst vor allem an Behörden oder Versicherungen und Banken. Der registrierte Versender kann das Online-Briefportal nutzen, seine Sendung wird von der Post ausgedruckt, kuvertiert und dem Empfänger wie ein herkömmlicher Brief zugestellt. Der „Hybrid-Brief“ ist ein erster Baustein des von der Post geplanten datengeschützten Internet-Briefs, der voraussichtlich im Sommer auf den Markt kommt. Bei diesem vollständig elektronischen Angebot unterliegt die Post nicht der Vorab-Preisregulierung durch die Netzagentur, da auch der Empfänger elektronisch registriert ist und keine Botenzustellung erfolgt. (dpa)
Post will für Online-Brief mit Zustellung 46 Cent
Hybrid-Brief billiger als Standard-Brief / Antrag zur Genehmigung bei Bundesnetzagentur eingereicht / Preise für reinen Online-Brief noch offen