Warschau. Am Dienstag protestierten Spediteure und Transporteure in Warschau vor der französischen Botschaft und vor der Vertretung der Europäischen Kommission gegen die von Frankreich angekündigte Einführung eines Mindestlohns in der Branche. Der Protest richtete sich auch ausdrücklich gegen den bereits im Januar 2015 in Deutschland eingeführten Mindestlohn, bekannt unter dem Kürzel MiLoG.
Nach Ansicht der polnischen Speditionsverbände kommen die Mindestlöhne dem Versuch gleich, sie aus dem gemeinsamen europäischen Markt auszuschließen.
Die Demonstrationen beschränkten sich indes nicht auf Warschau: Der polnische Verband Internationaler Straßentransporteure (ZMPD) organisierte Proteste in zehn weiteren europäischen Hauptstädten. Jan Buczek, Chef der Organisation, sagte in Warschau, in der EU gehe es um Chancengleichheit. Die Mindestlöhne seien dagegen eine neue Form des Protektionismus von Frankreich und Deutschland: „Dagegen wehren wir uns“, rief er während der Veranstaltung. Piotr Litwinski vom Verband der Arbeitgeber im Straßentransport erklärte, seine Institution unterstütze von ganzem Herzen den Protest und ergänzte: „Wir zählen auf die polnische Regierung. Darauf, dass sie endlich mit harter Hand auf den Tisch haut.“ (mk)