Warschau. Die polnische Zollbehörde will sich auf wieder steigendes Verkehrsaufkommen an der Ostgrenze zu Russland, der Ukraine und Weißrussland vorbereiten. Der derzeit zu beobachtende Einbruch bei den Fracht-Transporten aus östlicher Richtung nach Polen werde voraussichtlich nur ein vorübergehendes Phänomen sein, sagte Behördenchef Jacek Kapica, gleichzeitig stellvertretender Finanzminister.
Kapica führt die derzeitigen Probleme auf die Ukraine-Krise, die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland und auf die Entwertung des Rubels zurück. Das polnische Statistikamt gab jetzt bekannt, dass der polnische Warenhandel mit Russland, Weißrussland und der Ukraine in den ersten fünf Monaten des Jahres um 20 bis 40 Prozent geschrumpft ist. Polen glaube mittelfristig an eine Erholung und tue alles dafür, die Grenzabfertigung zu verbessern und damit Spediteuren und Fahrern die Ausübung ihres Berufes zu erleichtern, sagte der Funktionär.
In den letzten Monaten wurden zwei neue Übergänge an der polnisch-ukrainischen Grenze eröffnet, ein zusätzlicher Übergang nach Weißrussland wird gerade fertiggestellt und einer nach Russland ausgebaut. Schon jetzt seien die Wartezeiten deutlich kürzer geworden, was nicht nur am Abschwung beim Handel liege. Um weitere Fortschritte zu erzielen, sollen innovative Ideen umgesetzt werden, wie etwa das Pilotprojekt e-Booking Truck an zwei Grenzübergängen in Ostpolen, in dessen Rahmen die elektronische Reservierung von Abfertigungszeiten für Lkw ermöglicht werden soll. (mk)