St. Petersburg. In Narva ist nach einem Jahr Bauzeit ein neues Abfertigungsterminal am Grenzübergang nach Russland eingeweiht worden. Die Kosten von 7,5 Millionen Euro wurden zu 90 Prozent aus EU-Mitteln bestritten. In der estnischen Grenzstadt wurde ein komplett neues Abfertigungsterminal für Pkw, Busse und Fußgänger errichtet. Während der einjährigen Bauzeit wurde der gesamte Grenzverkehr auf der direkten Straßenverbindung zwischen Tallinn und St. Petersburg durch den Abfertigungsbereich für Lastwagen geleitet. Die estnischen Behörden erweiterten deshalb ihr elektronisches Anmeldesystem für die Grenzabfertigung (www.estonianborder.eu) auch auf den Pkw-Verkehr – für den im letzten Sommer so Wartezeiten von zwei Tagen entstanden.
Wie das russische Internetmedium rbc.ru mitteilte, verfügt das neue Terminal über zwölf statt bisher vier Pkw-Spuren, zwei für Busse und acht Kontrollpunkte für Fußgänger. Der Lkw-Abfertigung stehen wie bisher je vier Spuren in jede Richtung zur Verfügung. Nach Angaben der estnischen Behörden können nun am Übergang Narva-1 bis zu 3600 Pkw, 400 Lkw, 160 Busse und 12.000 Fußgänger pro Tag abgefertigt werden. Die Baukosten von 7,5 Millionen Euro wurden zu 90 Prozent aus einem EU-Fonds für die estnische und lettische Grenze nach Russland getragen.
Fast zeitgleich mit der Eröffnung des estnischen Abfertigungsterminals begannen allerdings auf der russischen Seite in Iwangorod Arbeiten zum Ausbau des dortigen Grenzübergangs, meldete die regionale Nachrichten-Webseite 47news.ru. Die russischen Grenzbeamten vor Ort hätten jedoch versichert, dass es zu keiner gänzlichen Schließung des Übergangs kommen werde.
Beide Grenzkontrollpunkte befinden sich räumlich beengt im Stadtgebiet der beiden Grenzstädte. Ein zusätzliches Nadelöhr bildet die Grenzbrücke über den Narwa-Fluss, die nur über eine Fahrspur in jede Richtung verfügt. (ld)
Estland eröffnet leistungsfähigen Grenzübergang nach Russland
Das neue Abfertigungsterminal in Narva ist nach einem Jahr Bauzeit in Betrieb gegangen und soll die Wartezeiten an der Grenze deutlich verkürzen.