Warschau. Mit Investitionen in Höhe von insgesamt 30,7 Milliarden Zloty (etwa 7 Milliarden Euro), das meiste davon aus EU-Mitteln, soll die Oder bis zum Jahr 2030 komplett befahrbar für die Binnenschifffahrt gemacht werden. Das verkündete Polens Minister für Wasserwirtschaft, Marek Grobarczyk. Die obere Oder soll sogar schon wesentlich schneller, nämlich bis 2020 in die vierte Befahrbarkeits-Klasse aufgewertet werden.
Zu diesem Zweck werde das polnische Parlament noch im September die AGN-Konvention der Vereinten Nationen unterzeichnen. In weiterer Folge kann Polen beim Europäischen Wasserwege-Netz vorstellig werden. Dadurch könnten die Investitionen dann von der EU mitfinanziert werden. Gleichzeitig müssen auch noch zahlreiche Änderungen bei Gesetzen zum Wasserrecht verabschiedet werden. Bis 2020 sollen fast 3 Milliarden Zloty (gut 0,7 Milliarden Euro) ausgegeben werden, bis 2030 dann der Rest.
Die radikale Aufwertung der maroden polnischen Binnenschifffahrt ist nach eigenen Angaben eine der Prioritäten der seit Herbst amtierenden Regierung im Bereich Infrastruktur. Der Anteil der Binnenwasser-Wege am gesamten Warentransport lag zuletzt bei zu vernachlässigenden 0,4 Prozent, während die Straße 86 Prozent und die Schiene 12,5 Prozent des Transports ausmacht. Gegenüber der EU hat sich Polen verpflichtet, den Güterverkehr auf dem Wasser so stark aufzuwerten, dass er 30 Prozent erreicht. (mk)