Warschau. Polen unterstützt in Zukunft weniger die Bahn, dafür aber umso mehr den Seetransport sowie intermodale Transportdienstleistungen. Wie die einheimische Wirtschaftszeitung „Puls Biznesu“ berichtet, verteilt das Land EU-Mittel von rund 90 Millionen Euro um, die von der Bahn nicht genutzt worden sind, damit diese Gelder aus Brüssel nicht verfallen.
Deswegen hat die polnische Regierung Ende August eine neue Liste von Transport- und Infrastrukturprojekten veröffentlicht, die gefördert werden sollen. 59,9 Millionen Euro dieser Gelder entfallen nun zusätzlich auf den Seetransport sowie der Rest auf den intermodalen Verkehr.
Die staatlichen Bahnen PKP haben massive Probleme damit, die EU-Hilfen auch tatsächlich in Anspruch zu nehmen. Brüssel hatte im Haushalt 2007 bis 2013 insgesamt fünf Milliarden Euro für Bahnprojekte vorgesehen. Experten zufolge könnte das Land im ungünstigsten Fall maximal 1,8 Milliarden Euro an Zahlungen verlieren, die insbesondere für die Modernisierung und den Bau von Gleisen und Bahnhöfen vorgesehen waren. Das günstigste Szenario geht von einem Verlust von 400 Millionen Euro aus. (bec)