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Piëch wünscht sich Zusammenarbeit von MAN und Scania

01.04.2010 15:36 Uhr
Piëch wünscht sich Zusammenarbeit von MAN und Scania
MAN-Aufsichtsratschef Piëch will die Zusammenarbeit mit Scania
© Foto: Jochen Luebke

MAN-Hauptversammlung: Pachta-Reyhofen sieht auch für 2010 keine Verbesserung / Aufsichtsratschef Piëch verteidigt Wünsch nach Zusammenarbeit mit Scania

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München. Der Nutzfahrzeug- und Dieselmotorenhersteller MAN rechnet auch 2010 mit einem schwierigen Geschäftsjahr. MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen erwartet eine "Durststrecke", zugleich forderten Aktionäre auf der Hauptversammlung lautstark Klarheit über Zukunft des Dax-Konzerns. Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch betonte, er strebe eine Zusammenarbeit zwischen der Volkswagen-Tochter Scania und MAN an. "Ich bin überzeugt, wir bringen sie zustande", sagte Piëch, der auch an der Spitze des Kontrollgremiums von Volkswagen steht, am Donnerstag. VW ist mit 29,9 Prozent an MAN beteiligt und der einzige Großaktionär. MAN hält rund 17 Prozent an Scania. Piëch musste sich angesichts der Gerüchte über eine Zusammenarbeit zwischen Scania und MAN teils heftige Kritik anhören. Dem VW- Patriarchen wird nachgesagt, eine gemeinsame Lastwagenholding mit MAN und der schwedischen VW-Tochter Scania unter dem Dach von Volkswagen schmieden zu wollen. "Stoppen Sie den Eroberungsdrang von Professor Piëch", schimpfte ein Aktionär. Pachta-Reyhofen betonte: "Derzeit gibt es keine Gespräche über eine Zusammenarbeit, auch nicht über ein konkretes Projekt." Er sei aber davon überzeugt, dass eine Kooperation sinnvoll sein könne. "Was will er denn, der Großaktionär?", fragte ein Redner mit Blick auf Volkswagen. Piëch antwortete, er sei sicher, dass eine Kooperation der beiden Hersteller der richtige Weg sei. So werde die Entwicklung von Motoren nach der künftigen Abgasnorm Euro 6 Scania und MAN alleine jeweils eineinhalb Milliarden Euro kosten. "Das ist nicht sinnvoll", sagte Piëch. Zuvor waren Vertreter der Anteilseigner mit Piëch auch wegen der Aufarbeitung des MAN-Schmiergeldskandals hart ins Gericht gegangen. Vor allem die spektakulären Rücktritte fast der gesamten Führung Ende 2009 ließen Fragen offen. Der Bestechungsskandal hatte Ex-Vorstandschef Håkan Samuelsson und zwei Kollegen die Jobs und den Konzern mit Bußgeldern und Steuernachzahlungen rund 220 Millionen Euro gekostet. Piëch wies Vorwürfe zurück, Samuelssons Rücktritt habe mit dessen kritischer Haltung zu einer Kooperation mit Scania zu tun gehabt. Für das laufende Jahr erwartet MAN keine großen Sprünge. "Die schwierigen Zeiten sind leider noch nicht ganz vorbei", sagte Pachta-Reyhofen. 2009 war MAN wegen der wegbrechenden Nachfrage, Abschreibungen und den Folgen der Schmiergeldaffäre in die roten Zahlen gerutscht. Nun setzt das Unternehmen große Hoffnungen vor allem auf die Wachstumsmärkte in Südamerika und Asien, die von der Krise kaum getroffen wurden. Als Erfolg hat sich die Übernahme des Lastwagengeschäfts von Volkswagen in Brasilien erwiesen. (dpa)

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