Paris.Der Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoë will älteren Fahrzeugen mit hohem CO2-Ausstoss den Zugang in die City verbieten. Über entsprechende Pläne berichtete die Pariser Presse. PKW, die älter als 17 Jahre, und Nutzfahrzeuge, die älter als 18 Jahre sind, sollen danach schon ab September 2014 aus den Straßen der Hauptstadt verbannt werden. Krafträder sogar schon ab einem Alter von zehn Jahren. Und nicht nur das: Delanoë möchte das Verbot auch auf die näheren Vorstädte und bis zur A86 ausdehnen, dem stadtumlaufenden „Périphérique“.
Das Ziel ist klar: Mit den Fahrverboten soll die Luftqualität in der Hauptstadt verbessert werden. Ebenso klar ist aber auch, dass der Bürgermeister damit die Auto- und Zweiradfahrerlobby weiter gegen sich aufbringt. Es sei erstaunlich, dass ein linker Bürgermeister derart „antisoziale“ Maßnahmen ergreife, kritisiert der PKW-Lobbyist Pierre Chasseray den Stadtvorstand. Die von ihm inkriminierten Altfahrzeuge stellten lediglich drei Prozent des Gesamtverkehrs in Paris dar und zum Thema Luftverschmutzung durch die vom Staat finanziell geförderten Dieselfahrzeuge mit ihrer Feinstaubbelastung sage Delanoë gar nichts. Sie kämen in der französischen Hauptstadt immerhin auf einen Anteil von 60 Prozent.
Mitte November will Delanoë seine Pläne dem Stadtrat zur Diskussion vorlegen. Er verweist darauf, dass sich die Luftqualität in Frankreich nur im Schneckentempo verbessere und das Land deshalb seitens der EU mit Bußgeldern von mehreren Hundert Millionen Euro rechnen müsse. Auch habe die Umwelt- und Energieagentur Ademe errechnet, dass sich die Lebensdauer der Franzosen infolge Luftverschmutzung im Schnitt um neun Monate verringere. Im Übrigen würden derartige Verbote inzwischen schon in neun europäischen Ländern praktiziert, darunter auch in Deutschland. Die Verbände des Straßengütertransports haben sich zu den Plänen des Pariser Bürgermeisters bisher noch nicht geäußert. (jb)