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Paris baut Schienen-Autobahnnetz aus

23.09.2013 08:46 Uhr
Paris baut Schienen-Autobahnnetz aus
Frankreich will zwei neue Linien für den intermodalen Verkehr einrichten
© Foto: Picture Alliance/dpa/Maxppp Heckler

Frankreich kauft Spezialwaggons für den Transport von Aufliegern und Zugmaschinen. Die Waggons sollen auf zwei neuen Linien eingesetzt werden.

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Paris.  Der französische Verkehrsminister Frédéric Cuvillier und Alain Picard, neuer Generaldirektor der staatlichen Gütertransportbranche SNCF Geodis, haben letzte Woche mit dem elsässischen Waggonbauer Lohr Industrie einen Vertrag über den Ankauf  von 105 Fahrgestellen vom Typ  Mogalohr  UIC  für 39 Millionen Euro unterzeichnet.  Die Spezialwaggons für den Transport von Aufliegern und Zugmaschinen sollen auf einer neuen „Schienen-Autobahn“ zwischen Calais im Norden des Landes und Le Boulou an der Côte Vermeille im Südosten nahe der spanischen Grenze eingesetzt werden, deren Inbetriebnahme für das Frühjahr 2015 geplant ist. Weitere 278 Exemplare will Paris in den nächsten Monaten  bestellen, die ebenfalls für eine neue Linie vorgesehen sind: Die „Autoroute ferroviaire Atlantique“ wird das Terminal Dourges bei Lille im Pas-de-Calais mit dem in Tarnos bei Bayonne in der Atlantikregion Landes verbinden.

Strategischer Vorrang für Schienenausbau

Die Entscheidung zum Ausbau des Schienen-Autobahnnetzes hatte Cuvillier schon vor Monaten bekannt gegeben. Sie habe für die Regierung strategischen Vorrang, erklärte er dabei. Bislang gibt es zwei solcher Einrichtungen zur Entlastung des französischen Strassennetzes vom LKW-Verkehr: die seit 2007 bestehende Langstreckenlinie zwischen Bettembourg im Grossherzogtum Luxembourg mit einer Länge von mehr als 1000 Kilometern und die vier Jahre zuvor eröffnete Alpenquerung zwischen Aiton in Savoyen und Torbassano bei Turin in Norditalien mit 175 Kilometern.  Die Verbindung zwischen Luxembourg und den Pyrenäen hat nach Angaben des Ministers im ersten Halbjahr dieses Jahres einen Nutzungszuwachs um neun Prozent verzeichnet. Die neu geplante Linie längs der Atlantikküste werde die dortigen Seehäfen berühren.  Auch die Alpenlinie soll nach offiziellen Angaben zunehmend genutzt werden. Momentan würden hierüber pro Jahr 25.000 LKW-Einheiten befördert.

Bei den Modalohr-Waggons handelt es sich um Niederflur-Doppelwagen mit Mittelgelenk. Die Wagentaschen lassen sich um 30 Grad verdrehen und bilden dann eine Ebene mit der Auffahrrampe. Nach dem Beladen des Aufliegers oder des kompletten LKW kehrt die Wagentasche in ihre ursprüngliche Position zurück.

Waggons sollen europaweit einsetzbar sein

Mit dem Modalohr-Typ UIC, der dritten Generation des Systems, sollen die LKW-Transportzüge überall in Europa rollen können, kommentierte die Lohr-Sprecherin Marie-José Navarre die Vertragsunterzeichnung. Ein Vor-Prototyp habe kürzlich problemlos den Gotthard-Tunnel durchfahren und sein Bremssystem sei vor einer Woche erfolgreich in Tschechien getestet worden. Damit eröffneten sich für Lohr Industrie interessante Exportperspektiven, denn es gebe starkes Interesse daran in Osteuropa und auch in Deutschland, wo es um die Alpenverbindung durch die Schweiz mit Italien gehe. (jb)   

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