Basel/Zürich. Der Logistikkonzern Panalpina musste im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang hinnehmen. „Unser Ergebnis für 2012 ist unbefriedigend“, kommentierte Panalpina-Chefin Monika Ribar die Zahlen bei der Vorstellung der Bilanz in Zürich. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) sank von 212 Millionen Schweizer Franken (CFH) um 43 Prozent auf CFH 121 Millionen. Die Ebitda/Bruttogewinn-Marge nahm von 14,4 Prozent auf 8,3 Prozent ab. Unterm Strich verbuchte Panalpina einen Konzernverlust von CHF 70 Millionen. Im Vorjahr lag der Gewinn bei CHF 127 Millionen. Als Gründe für die schlechten Zahlen nannte Ribar die negative Marktentwicklung im Luftfrachtgeschäft, gestiegene Kosten sowie verschiedene Sonderaufwendungen.
Der Geschäftsbereich Logistik und die Seefracht schnitten besser ab. Die Seefracht wuchs doppelt so schnell wie der Markt, steigerte den Bruttogewinn um 5 Prozent auf CHF 460 Millionen und erreichte mit fast 1,4 Millionen transportierten Containern ein neues Rekordvolumen. Der Bruttogewinn in der Logistik stieg um 8 Prozent auf CHF 378 Millionen. Zum Vergleich: In der Luftfracht sank der Bruttogewinn – der 43 Prozent des Gesamtbruttogewinns ausmacht – um 9 Prozent auf CHF 627 Millionen. Der Bruttogewinn der Gruppe ging insgesamt um 1 Prozent leicht zurück auf CHF 1465 Millionen (2011: CHF 1477 Millionen).
Luftfracht wegen Hightech und Telekommunikation unter Druck
„Wir haben es nicht geschafft, den Rückgang in der Luftfracht wettzumachen. In der Seefracht und Logistik konnten wir zwar trotz eines schwächeren Marktwachstums unser Geschäft beträchtlich ausbauen, aber es war schlicht nicht genug. Auf der Kostenseite haben wir nicht schnell genug reagiert,“ erklärte Monika Ribar. Der Nettoumsatz nahm 2012 um 2 Prozent auf CHF 6617 Millionen (CHF 6500 Millionen in 2011) zu.
Der Konzern litt vor allem unter dem Rückgang von mehr als 2 Prozent im globalen Luftfrachtmarkt. Gerade in den für Panalpina wichtigen Hightech- und Telekommunikationsbranchen gingen die Mengen zurück. Panalpina litt auch unter der Tatsache, dass kaum eine europäische Handelsroute ein Marktwachstum auswies. 2012 transportierte Panalpina 801.000 Tonnen Luftfracht und damit 6 Prozent weniger als 2011.
11 Prozent höhere Betriebskosten
Die Personalkosten vor Sonderaufwendungen nahmen 2012 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 4 Prozent auf CHF 930 Millionen zu. Die um 11 Prozent gestiegenen Betriebskosten (vor Sonderaufwendungen) auf CHF 414 Millionen sind hauptsächlich auf die Ausdehnung des Logistikgeschäfts – wie etwa den Bau neuer Anlagen für Warehousing und Distribution – sowie die zunehmenden IT-Kosten zurückzuführen.
Zudem musste das Unternehmen für Kartellstrafen der EU und der Schweiz CHF 59,2 Millionen außerordentliche Rückstellungen vornehmen. Insgesamt belief sich die Summe der Sonderaufwendungen im Jahr 2012 auf CHF 114,3 Millionen. Für 2013 rechnet Panalpina mit einem weiterhin schwierigen Marktumfeld, will aber weiter in die Division Logistik investieren. (diwi)