Bonn. Gut sechs Wochen nach dem Ende des Poststreiks klagen Online-Händler immer noch über nicht ausgelieferte Pakete. In einer Umfrage unter 120 Händlern hätten 70 Prozent angegeben, dass Pakete nicht zugestellt oder nicht mehr auffindbar seien, teilte der E-Commerce-Zusammenschluss Trusted Shops GmbH am Freitag mit. Da das Transportrisiko beim Händler liege, blieben diese zunächst auf den Kosten sitzen. Eine Postsprecherin wies die Vorwürfe zurück.
Die streikbedingten Rückstände bei Briefen und Paketen seien bereits seit mehreren Wochen aufgearbeitet, betonte sie. Sollte es vereinzelt Sendungen geben, die ihren Adressaten noch nicht erreicht haben, sollten die Kunden einen Nachforschungsauftrag stellen.
An dem Streik hatten sich bis Anfang Juli täglich rund 30.000 Beschäftigte beteiligt. Millionen Briefe und Pakete blieben liegen, die danach Schritt für Schritt zugestellt werden mussten. Inzwischen sei schon seit einigen Wochen die bisherige Zustellgeschwindigkeit wieder erreicht, sagte die Post-Sprecherin: Über 90 Prozent der Briefe und fast 90 Prozent der Pakete erreichten bereits am nächsten Tag ihren Empfänger. (dpa)