Offenbach. Knapp sechs Wochen nach Inbetriebnahme der Nordwestbahn des Frankfurter Flughafens sieht die Stadt Offenbach ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Ein "Lärmteppich" decke das Stadtgebiet zu; außerdem zwinge der Krach "die Großstadt zu 80 Prozent unter ein Bauverbot", sagte Dezernent Paul-Gerhard Weiß (FDP). Dies gelte sowohl für Wohnungen als auch für Krankenhäuser, Altenheim und Schulen und gefährde die Entwicklung der Kommune. Nach Angaben von Weiß wird Offenbach täglich von 700 Maschinen überflogen:
"Nirgendwo sonst im Rhein-Main-Gebiet fliegen so viele Flugzeuge über so viele Menschen." Offenbach wehrt sich seit etwa zehn Jahren gegen die neue Bahn.
Die Stadt ist eine fünf kommunalen Musterklägern, deren Klage das Bundesverwaltungsgericht im März 2012 verhandeln will. Im Kern gehe es dabei nicht nur um das Nachtflugverbot, sondern auch Genehmigung des Flughafenausbaus, betonte der Anwalt der Stadt, Reiner Geulen. Offenbach will mit seiner Klage erreichen, dass der gesamte vom Flughafen ausgehende Lärm reduziert wird. (dpa)