Wien: Österreichische Transportunternehmen flaggen ihre LKW offensiv in östliche Länder aus. Bereits jeder zweite LKW eines österreichischen Frächters fährt mit ausländischem Kennzeichen durch Europa. Laut einer aktuellen Studie der Technischen Universität Wien werden österreichische Frächter und Spediteure bald mehr LKW mit ausländischen Kennzeichen im Fuhrpark haben als mit österreichischen. Die Gründe dafür sind primär niedrigere Steuern und Löhne in Osteuropa, aber auch der spürbar werdende Mangel an LKW-Fahrern in Österreich.
Die Güterbeförderer hoffen darauf, dass die Politik das Ausflaggen der LKW als Alarmzeichen versteht und verkehrspolitisch Maßnahmen setzt, um weiteres Ausflaggen zu stoppen. In den LKW mit östlichen Kennzeichen sitzen längst nicht mehr nur Fahrer aus den Ländern, in denen die Lkw angemeldet sind, sondern immer öfter auch Fahrer aus der Ukraine, Moldawien oder den Kaukasus-Staaten Georgien oder Armenien. Die Transportbranche will das Ausflaggen auch als Alarmzeichen dafür sehen, dass in Österreich die Diskussion über die Kostenwahrheit im Verkehr zu halbherzig geführt wird. Sauer stößt dem Gewerbe die Tatsache auf, dass mit den LKW-Mauteinnahmen der Bahnausbau und nicht primär der Straßenbau finanziert wird. (mf)