Wien. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) rollen auf Expansionskurs und fokussieren sehr stark das Güterverkehrsgeschäft auf der Achse von Nordwesteuropa nach Südosteuropa, wofür mehr rollendes Material benötigt wird. Die staatliche Bahngesellschaft hat die Beschaffung von 200 Elektro- und Diesellokomotiven ausgeschrieben, wobei das Beschaffungsprozedere in drei Tranchen abgewickelt werden soll, wie es seitens der ÖBB verlautet.
In der ersten Tranche werden Standard-Loks für Fahrgeschwindigkeiten bis 120 Stundenkilometer gekauft. Der Schwerpunkt dabei liegt auf der Zweisystem-Technologie mit der Möglichkeit, diese Loks auch im Dieselbetrieb auf nicht elektrifizierten Anschlussbahnstrecken einzusetzen. In Österreich werden rund zwei Drittel des gesamten Bahngüterverkehrs von 110 Millionen Tonnen pro Jahr über Anschlussbahnen abgefahren. Der Schwerpunkt in der zweiten Tranche liegt bei „Super Cargo West“-Loks für den Elektro- und Dieselbetrieb mit Fahrleistungen von fünf bis sechs MW und Fahrgeschwindigkeiten bis zu 120 Stundenkilometer. In der dritten Tranche geht es um „Super-Cargo-East“-Loks für den Mehrsystembetrieb Richtung Südosteuropa.
Mit den neuen Loks wollen die ÖBB verstärkt den Betrieb zwischen Nordwesteuropa bis in die Türkei in Eigenregie abwickeln. Unternehmen aus der Bahnindustrie können ihre Angebote bei den ÖBB bis spätestens 25. November abgeben. (mf)