Dresden. Die Binnenhäfen an der Oberelbe haben Umsätze und Güterverkehr deutlich gesteigert. 2014 wurden knapp 2,9 Millionen Tonnen Güter in den sechs Häfen umgeschlagen, wie Geschäftsführer Heiko Loroff am Dienstag in Dresden erklärte. Das entspricht einem Plus von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als das Junihochwasser vielerorts Schaden anrichtete. Der Umsatz stieg 2014 um 13,6 Prozent auf rund 20 Millionen Euro. Weil die Häfen im vergangenen Jahr mit niedrigen Wasserständen zu kämpfen hatten, wurden weniger Güter auf der Elbe und mehr Ware auf der Schiene und per Lastwagen transportiert.
Mitte 2014 sank der Elb-Pegel zeitweise unter die Marke von 80 Zentimetern. Der Güterumschlag per Schiff brach um 37,6 Prozent ein. Insgesamt wurden 311 000 Tonnen Schrott, Getreide, Flussspat oder Holz auf der Elbe transportiert. Loroff forderte vom Bund, möglichst schnell ein Gesamtkonzept für die Schiffbarkeit der Elbe umzusetzen. „Das ist ein riesengroßes Problem.“
Dagegen wurden deutlich mehr Güter auf Schiene und Straße umgeschlagen: Im Bereich Bahn stieg der Güterverkehr um 16,4 Prozent (758 000 Tonnen), vor allem die Häfen in Torgau und Riesa legten zu. Allerdings seien die Bahntrassen nach Hamburg nahezu ausgelastet. Die Alternative zur Bahn müsse künftig das Wasser sein, sagte Loroff.
Die Grünen im Landtag wandten sich angesichts des sinkenden Gütertransports per Schiff gegen einen Ausbau der Elbe und der Häfen für den Güterverkehr. „Der Transport von Massengütern per Binnenschiff auf der Elbe ist ein Auslaufmodell“, sagte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Wolfram Günther. Statt weiter in den Ausbau zu investieren, sollte die Elbe vielmehr naturnah erhalten bleiben, hieß es.
Zum Verbund der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH gehören neben den Häfen in Dresden, Riesa und Torgau auch die in Roßlau (Sachsen-Anhalt) und im tschechischen Decín und Lovosice. In den Häfen beschäftigt die SBO etwa 150 Mitarbeiter. (dpa)