Brunsbüttel. Die Südkammer der vor drei Wochen durch den Offshore-Versorger „Red 7 Alliance“ beschädigten Schleuse zum Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist ab heute wieder frei. Dies teilte das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt Brunsbüttel (WSA) vor einigen Stunden mit. Derzeit werden die letzten Gerüste an dem in Eigenregie „geflickten“ Schleusentor abgebaut und die Druckkammern zur Untersuchung der Havarieschäden entfernt. Ab zwölf Uhr mittags wird mit der ersten Schiffspassage gerechnet, die derzeitige Wartezeit von zwei Stunden kann dann spürbar abgebaut werden.
Nach dem ersten Schreck durch die Havarie hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt Brunsbüttel (WSA) sich ein genaueres Schadensbild machen können und entschieden, das defekte Tor vor Ort zu reparieren. Dazu wurde die fast 1.500 Tonnen schwere Stahlkonstruktion aufgeschwemmt und an die Seitenmauer der Schleusenkammer gelegt. So konnte eine Stahlbaufirma aus Brunsbüttel die Reparatur am Stahltor der Schleusenkammer von Land aus vornehmen. Nachdem es provisorisch repariert und wieder in die Torkammer eingeschwommen wurde, mussten noch die unter Wasser befindlichen Torunterwagen sowie die am Grund der Schleuse befestigten Führungsschienen kontrolliert werden. Glücklicherweise war bei beiden keinerlei Beschädigungen festgestellt worden.
Somit stehen auf der Wasserstraße wieder alle vier Schleusenkammern für die Schifffahrt zwischen Nord- und Ostsee zur Verfügung, rund hundert Schiffe nehmen täglich diese Abkürzung auf dem Weg von oder zur Ostsee. Erst vor wenigen Tagen hatte das zuständige WSA eine Zunahme des Verkehrs im letzten Jahr bekanntgegeben: Rund 32.600 Schiffe transportierten im letzten Jahr insgesamt über 99 Millionen Tonnen. Gegenüber dem Vorjahr entsprach das einer Zunahme von 4,6 Prozent, bezogen auf die Schiffe waren es 4,8 Prozent. Der NOK erreichte so das drittbeste Ergebnis in seiner über hundertjährigen Geschichte. (cfd)