Berlin. Der Bau der fünften Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel wird wohl länger dauern und teurer werden als zuletzt veranschlagt. Statt einer Größenordnung von 360 Millionen Euro wird nun mit Ausgaben von rund 375 Millionen Euro gerechnet. Das geht aus einem Bericht des Bundesverkehrsministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor.
Hintergrund ist, dass sich die Bauzeit wegen „bautechnischer Detailprobleme“ um zwei auf sieben Jahre verlängern dürfte. Wenn der Bauvertrag bis zum Frühjahr 2014 besiegelt wird, würde der Bau also voraussichtlich bis 2021 dauern. Bei einer genaueren Prüfung wurden laut Bundesverkehrsministerium nun technische Details erkannt, die den Bau komplexer machten. Dabei geht es vor allem um „einige zusätzliche Bauteile zur Sicherung der grundbaulich besonders anspruchsvollen Gründung und Verankerung der Schleusenkammer“.
Der Haushaltsausschuss hat für den Start der Ausschreibung für den Neubau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel grünes Licht gegeben. „Die gesamte Finanzierung für die neue Schleuse ist damit gesichert“, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Die Reparaturen an den bestehenden Schleusen liefen auf Hochtouren, betonte der Bundesminister. „Wir werden alles dafür tun, dass es nicht zu weiteren Ausfällen kommt. Trotzdem müssen wir uns darauf einstellen, dass es auch während der etwa siebenjährigen Bauzeit immer wieder zu Ausfällen kommt.“
Ramsauer hat sich gegen Kritik an seinem Vorgehen beim Neubau einer fünften Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal gewehrt. Er habe seit Jahren vor dem Kollaps auf deutschen Wasserstraßen gewarnt, sagte der CSU-Politiker am Donnerstag in einem Interview des Senders NDR Info. Ramsauer bezeichnete den Nord-Ostsee-Kanal als negatives Beispiel für eine verfehlte Investitions-Politik bei der Verkehrs-Infrastruktur. Dies könne nicht innerhalb kurzer Zeit behoben werden, erklärte der Minister. (dpa/hst)
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