Hamburg. Während sich 2013 die Elbanlieger mit Hochwasser auseinandersetzen mussten, stellt die Elbe in diesem Jahr die Binnenschiffer durch einen niedrigen Wasserstand vor Probleme. Anfang Juli betrug die Tiefe der Fahrrinnen zwischen der Elster- und der Saalemündung nur 1,25 Meter. Üblicherweise sind es zu dieser Jahreszeit um 40 Zentimeter mehr. Mehr als zwei Meter Fahrrinnentiefe sind notwendig, damit Binnenschiffe voll abgeladen fahren können. Diesen Wasserstand steht durchschnittlich vier Monate im Jahr zur Verfügung.
Kostensteigerung für Verlader
Für zahlreiche Verlader aus Industrie und Handel führt das Niedrigwasser zu Kostensteigerungen, weil die Güter auf andere Verkehrsträger umgeleitet werden müssen. Gravierender stellt sich die Lage für Maschinen- und Anlagenbauer dar. Für den Transport von Großkomponenten gibt es selten eine Alternative zum Binnenschiff. „Selbst Kunden aus Thüringen sind auf die Anbindung über unseren Hafen an das europäische Wasserstraßennetz und damit dem Welthandel angewiesen. Noch schlimmer als die Niedrigwasserproblematik sind fehlende Konzepte für die Zukunft der Wasserstraße Elbe“, sagt Peter Ziegler, Geschäftsführer der Hafenbetrieb Aken GmbH.
Stefan Kunze von der Elbe Allianz e.V. kritisiert, dass die Elbe vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur noch nicht kategorisiert worden ist. Deswegen fehle die Investitionssicherheit für die Binnenschiffer, so dass die Zahl de Elbschiffe weiter abnehme. Obwohl die Elbe als internationale Wasserstraße von europäischer Bedeutung in das TEN-T Netz der Europäischen Union aufgenommen ist, wurde sie bisher als einziger bedeutender deutscher Fluss noch nicht durch das BMVI kategorisiert. (kitz)