Hannover. Angesichts einer anhaltend hohen Unfallzahl auf der staugeplagten Autobahn 2 will Niedersachsen mit einer besseren Baustellenplanung die Sicherheit erhöhen. Nachdem der Landtag Anfang des Jahres Maßnahmen zu einer besseren Koordination der Arbeiten angemahnt hatte, informiert Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) am Donnerstag über neue Baukonzepte für die vielbefahrene Ost-West-Verbindung. Immer wieder sind Baustellen Ursache von Staus auf der A 2, in denen sich viele schwere Karambolagen ereignen. In rund die Hälfte aller Unfälle sind Lkw verwickelt.
Nach den Zahlen der Polizei gab es 2017 auf dem niedersächsischen A-2-Abschnitt 3538 Unfälle, im Vorjahr waren es 3516 Karambolagen, und 2015 krachte es 3447 Mal. Bis zu 130.000 Fahrzeuge täglich, darunter ein Drittel Lkw, rollen über die Route von Berlin quer durch Niedersachsen Richtung Ruhrgebiet. Nach einer ADAC-Statistik belegte die A 2 im vergangenen Jahr den Spitzenplatz in der Staubilanz in Niedersachsen. 1644 Staus gab es demnach alleine auf drei besonders problematischen Abschnitten.
Polizei und ADAC fordern Verbesserungen bei Baustellen
Die Polizei hat die Baustellen schon lange als eine Hauptursache schwerer Unfälle auf der A 2 ausgemacht. Die Arbeiten auf den Autobahnen sollten deshalb so kurz wie möglich gehalten werden, denn Baustellen blieben Gefahrenstellen, hatte die Polizeidirektion Hannover bei der Vorlage der Verkehrsunfallstatistik 2017 verlangt.
Als konkrete Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit auf der A 2 fordert der ADAC neben einer besseren Koordination und einer Verkürzung der Bauzeiten auch eine Kontrolle der Baustelleneinrichtung. Geprüft werden solle, ob Beschilderungen sinnvoll und für die Autofahrer verständlich seien, ob die Fahrspuren zu erkennen seien und die Gelb-Markierung auf dem Asphalt halte.
Eine bessere Koordination der Baustellen nicht nur auf der Autobahn, sondern auch den Ausweichrouten über Bundes- und Landstraßen verlangt die Landesverkehrswacht Niedersachsen. Regelmäßig berät bereits die „Werkstatt Autobahn“ mit verschiedenen Beteiligten von Polizei, Ministerien und Straßenbaubehörden über die Problematik. (dpa)
wilfried klodt