Lehrte. Der Bau eines neuartigen Güterbahnhofs zum Umschlag von Containern zwischen Zügen und Lastwagen sowie Zügen untereinander hat bei Hannover begonnen. „Hier können Güter schneller, leiser und ökonomischer umgeschlagen werden und so die Vorteile von Straße und Schiene optimal genutzt werden“, sagte DB-Netz-Vorstand Dirk Rompf beim ersten Spatenstich am Dienstag in Lehrte. Es handele sich um den ersten Containerbahnhof dieser Art in Deutschland. In den neuen Bahnhof, der Ende 2019 in Betrieb gehen soll, werden rund 170 Millionen Euro investiert.
Die neue Schnellumschlaganlage soll dem gesamten nordwestdeutschen Raum dienen. „In Lehrte kreuzen die Wege in Nordsüd- wie auch in Ostwest-Richtung“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Deshalb sei der Standort ideal gewählt. Von dem sogenannten Mega-Hub, der auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs entsteht, verspricht Niedersachsen sich zahlreiche neue Arbeitsplätze in der Logistikbranche.
Neues Terminal soll kombinierten Verkehr ankurbeln
Nach Bahnangaben soll das Terminal zu einem Zuwachs im kombinierten Verkehr führen. Dabei werden Container über kurze Strecken am Start- und Zielpunkt per Lkw befördert und legen die Langstrecke per Bahn zurück. Der neuartige Umschlag ermögliche ein Umsteigen der Container mit Hubbrücken auf andere Züge. Dadurch werde der Bahntransport von Containern auch auf Verbindungen interessant, auf denen sich der Einsatz kompletter Züge nicht lohnt. Zeitaufwendiges und für Anwohner lärmendes Rangieren mit den Zügen entfällt.
„Der Neubau des Umschlagbahnhofs Lehrte mit seiner innovativen Technologie und modernster Umschlagtechnik hat in dieser Hinsicht eine richtungsweisende Pilotfunktion“, meinte der Berliner Verkehrsstaatssekretär Ennak Ferlemann (CDU). Der Umschlagbahnhof werde nach seiner Fertigstellung auch die Aufgaben des innerstädtischen Containerbahnhofs Hannover-Linden übernehmen, der dann geschlossen werden kann.
Während der neue Bahnhof bei Hannover dem Umschlag von Containern dienen wird, sind die beiden anderen großen norddeutschen Rangierbahnhöfe in Maschen bei Hamburg und Seelze bei Hannover für den klassischen Einzelwagenverkehr bestimmt. Güterzüge mit Waggons zu unterschiedlichen Zielen werden dort auseinander rangiert und zu neuen Zügen zusammengestellt. (dpa/ag)