Zoetermeer. Der niederländische Unternehmensverband Transport en Logistiek Nederland (TLN) bereitet eine Sammelklage gegen das im Sommer von der EU-Kommission verurteilte Lkw-Kartell von Renault/Volvo, DAF, Iveco, Daimler und MAN vor. Unterstützt wird TLN dabei von der britischen Anwaltskanzlei Hausfeld & Co. Mitglieder von TLN können sich ab sofort bei dem Verband melden, um an der Sammelklage teilzunehmen.
„Mit Hausfeld haben wir einen starken Partner gefunden, um in möglichst kurzer Zeit Kompensationszahlungen für unsere Mitglieder erreichen zu können”, lässt sich TLN-Vorsitzender Arthur van Dijk im niederländischen Fachmagazin „Logistiek” zitieren. „TLN ist mit seinen gut 5000 Mitgliedsbetrieben der größte Betroffene von den Kartell-Preisabsprachen im niederländischen Transportsektor. Die Zusammenarbeit mit TLN wird unseren Verhandlungsposition mit den Kartell-Mitgliedern stärken und Entschädigungszahlungen noch wahrscheinlicher machen”, so seinerseits Hausfeld-Partner Lauren Geelhand.
Am 19. Juli 2016 hatte die EU-Kommission ein Bußgeld von insgesamt 2,93 Milliarden Euro an die Lkw-Hersteller verhängt. Zwischen 14 Jahre lang, zwischen 1997 und 2012, sollen sich Renault/Volvo, DAF, Iveco, Daimler und MAN bei den Preisen abgesprochen haben und damit die Käufer von Lkw geschädigt haben. MAN trat in dem Verfahren als Kronzeuge auf und wurde von einem Bußgeld verschont.
TLN geht davon aus, dass von der Preisabsprachen in den Niederlanden knapp 240.000 Fahrzeuge betroffen sind. Den Unternehmen könnte dadurch ein Schaden von zwischen 1,2 und 2,4 Milliarden Euro entstanden sein. (kw)
Niederländer bereiten Klage gegen Lkw-Kartell vor
Der niederländische Unternehmensverband Transport en Logistiek Nederland (TLN) geht davon aus, dass von den Preisabsprachen landesweit 240.000 Fahrzeuge betroffen sind.