Berlin/Potsdam. Gestartet war die „Kooperative Nutzung von Mikro-Depots durch die KEP-Branche für den nachhaltigen Einsatz von Lastenrädern in Berlin“ (KoMoDo ) im Juni 2018, im Juni 2019 lief die Förderung aus. Jetzt nutzen die vier beteiligten Paketdienstleister DHL, DPD, GLS und Hermes das Mikrodepot gemeinsam weiter. Der Raum für Mikrohubs ist knapp, durch die gemeinsam genutzte Fläche reicht ein Hub für fünf. So muss auch nur ein Verteilzentrum angefahren werden, der Lkw-Verkehr konzentriert sich auf einer Straße. Das größte Umwelt-Plus ist die Feinverteilung mit Lastenrädern – die Räder fahren nahezu CO2-neutral, entlasten Fahrbahn und Parkplätze und sind häufig deutlich schneller unterwegs als ein Auto, das Staus und Umleitungen passieren muss.
Ein Mikrohub reicht zwar für die Versorgung der Hauptstadtregion nicht aus, doch langsam wächst die Zahl der Verteilzentren in der Stadt, von denen Lastenräder ihre Lieferfahrten starten können. So hat die Zukunftsangelegenheiten GmbH aus Wustermark/Brandenburg inzwischen sieben Mikrohubs mit fünf angeschlossenen Radlogistikern in Berlin aufgebaut. Um die Effizienz von Cityhubs und Lastenrädern zu optimieren, entwickelt das Unternehmen aktuell eine digitale Plattform mit Tourenmanagement und Fahrer-App, die alle angeschlossenen Radlogistiker für die Disposition nutzen können.
Lastenräder fürs Gewerbe
Kleine Betriebe aus den Bereichen Kundenservices, mobile Pflege, Same-Hour-Delivery,Essenslieferungen oder Handwerker wie etwa Schornsteinfeger sind die Hauptzielgruppe des Loadster-Herstellers citkar. „Für sie ist unser E-Cargo-Bike eine gute Alternative zum Auto, um auch auf dem Radweg alles wie gewohnt dabei zu haben“, weiß citkar-Marketing-Chef Sven Kindervater. Der Loadster verbraucht 97 Prozent weniger CO₂ als Autos mit Verbrennungsmotor und 75 Prozent weniger Energie als ein Elektro-Auto. Seine 663-Liter-Transportbox kann bis zu 100 Kilogramm Last aufnehmen. Zudem ist der Fahrer im Loadster rundum vor jedem Wetter geschützt.
Zustellung am Arbeitsplatz
Kooperation und Bündelung für eine zukunftsfähige Citylogistik liegen auch dem Konzept von vesper zugrunde. Damit Erwerbstätige ihre online bestellten Pakete an den Arbeitsplatz liefern lassen können, stellt vesper ein Fahrzeug als mobile Paketstation direkt vor das Gebäude eines Unternehmens. Die dort beschäftigten Mitarbeiter geben bei Online-Bestellungen statt ihrer Privatadresse die von vesper an. vesper nimmt die Pakete aller Zustelldienste gebündelt entgegen und verteilt sie auf Transporter. Die Pakete können dann vor oder nach der Arbeitszeit direkt vom Fahrzeug am jeweiligen Firmengelände abgeholt werden. Finanziert wird der Service von den Unternehmen selbst. (fa)