Berlin. Am Terminal des neuen Hauptstadtflughafens muss möglicherweise bis zum Ende aller Zeitpuffer gearbeitet werden. Der Flughafen soll nach jahrelangen Verzögerungen Ende Oktober 2020 in Betrieb gehen. Die Baufirma ROM rechnet aber damit, dass sie noch bis Mitte 2020 im Terminal arbeiten muss, wie ihr Geschäftsführer Jürgen Sautter am Freitag im Berliner Abgeordnetenhaus mitteilte.
Vom Sommer an sollen 20.000 Freiwillige den Flughafen testen. Das Bauamt hatte deutlich gemacht, dass dann nicht mehr gebaut werden darf und alle notwendigen Bestätigungen und Abnahmen vorliegen müssen. Vor der geplatzten Flughafeneröffnung 2012 hatte es einen Probebetrieb parallel zu umfangreichen Bauarbeiten gegeben.
Planungsdefizite vor allem beim Hauptterminal kritisch
Nach Sautters Worten soll ROM (Rudolf Otto Meyer Technik) nun auch samstags im Terminal arbeiten. Probleme gibt es unter anderem im Terminal 2. BER-Technikchef Carsten Wilmsen sagte, dort arbeiteten Gewerke parallel - was Kosten nach sich zieht. Es seien Ergänzungsvereinbarungen im einstelligen Millionenbereich geschlossen worden. Bislang war das Zusatzterminal mit 200 Millionen Euro veranschlagt gewesen.
Aus Sicht von ROM-Manager Sautter sind die Planungsdefizite im Terminal 2 allerdings weniger kritisch als im Hauptterminal. Dort arbeiten die Elektriker an Kabeln für die Sicherheitsbeleuchtung und Notstromversorgung. Weil auf den dafür vorgesehenen Metallbrücken zum Teil zu viele Leitungen liegen, müssen Kabel neu gezogen oder die Aufhängung der Brücken verstärkt werden. Das sei eine Folge der zahlreichen Umplanungen, etwa beim Brandschutz, wie Sautter im BER-Untersuchungsausschuss sagte
Sautter wies den Verdacht zurück, sein Unternehmen arbeite nicht schnell genug. Die Auftragslage sei gut, er könne die Elektriker vom BER auch gut anderswo gebrauchen. „Wir haben mehrere Projekte in Deutschland, und der Flughafen ist nicht unbedingt Top 10.“ Sautter sagte, es habe auch keine bewusst schlechten Leistungen durch die ROM-Vorgängerfirma Imtech gegeben. (dpa/sn)