Warschau. Das polnische Amt für den Bahntransport hat bekanntgegeben, dass die durchschnittlichen Gebühren für die Nutzung des polnischen Schienennetzes im kommenden Jahr um 1,3 Prozent steigen werden. Für Gütertransporteure wird dieser Zuwachs allerdings nur 0,7 Prozent betragen. Hier wird ein Zugkilometer dann 13,81 Zloty (knapp 3,50 Euro) kosten. Betreiber von Passagierzügen dagegen werden pro Kilometer Schienennutzung nur 6,64 Zloty (etwa 1,60 Euro) zahlen, was dennoch einem Anstieg um 2 Prozent entspricht.
Die neuen Preise werden mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember in Kraft treten. Das Amt betonte in seiner Erklärung, dass diese Anhebung niedriger ausfalle als die prognostizierte Inflationsrate für das Jahr 2016. Bahn-Lobbyist Jakub Majewski von der Stiftung ProKolej dagegen kritisierte in einer Reaktion auf die Entscheidung, der erneute Preisanstieg stehe im Widerspruch zur Null-Inflation oder sogar Deflation der vergangenen Monate.
Andere Kritiker merkten an, dass die Behörde zwar die Zugangspreise auf den ersten Blick recht stabil halte, aber deutlich mehr Geld für Zusatzleistungen verlange, die Bahntransporteure aber sowieso in Anspruch nehmen müssten. Unterm Strich würden die Gebühren damit merklich steigen. Nach dem derzeit stattfindenden Regierungswechsel in Polen ist allerdings eine Änderung des Preiskatalogs für 2016 nicht ganz ausgeschlossen. (mk)