Lodsch. Ende August wurde eine feste Bahnverbindung für Güterlieferungen aus Lodsch ins südostchinesische Xiamen an der Pazifikküste eingerichtet. Es ist die bereits zweite ständige Schienenverbindung aus der drittgrößten polnischen Stadt nach China. Tomasz Grelak, Vorstandschef von Hatrans Logistics, dem Betreiber der Verbindung, sagte, damit werde Lodsch zu einem bedeutenden Multimodal-Standort für den Export von Waren aus Polen und der EU, besonders von Lebensmitteln, ins Reich der Mitte.
Die einmal pro Woche stattfindenden Fahrten sollen jeweils 15 Tage dauern und damit immerhin dreimal schneller sein als der bisher überwiegende Transport auf dem Meer. Pro Tag werden ungefähr 1000 Kilometer zurückgelegt, der Zug fährt abgesehen von Lokomotiv-Wechseln ohne geplanten Zwischenhalt. In der ersten Lieferung wurden Süßwaren und in Flaschen abgefüllte Getränke transportiert, darunter Alkohol. Diese Produkte sind nicht von dem russischen Transit-Embargo betroffen, das seit gut einem Jahr der polnischen Lebensmittel-Branche zu schaffen macht.
Seit 2013 gibt es bereits eine wöchentliche Cargo-Bahnverbindung aus der drittgrößten polnischen Stadt in die Hauptstadt der Provinz Sichuan, Chengdu. Insgesamt wurden dabei in zwei Jahren 70.000 Tonnen Waren in beide Richtungen befördert, hauptsächlich bisher Elektronik, Haushaltsgeräte, Textilien und Kfz-Zubehör. Die regulären Bahnfahrten werden laut Hatrans Logistics eine Kostensenkung für die Transporte nach China um 30 Prozent mit sich bringen. (mk)