Bonn. Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) will noch 2015 eine überarbeitete Version der von ihm zur Anwendung empfohlenen Allgemeinen Geschäftsbedingungen vorlegen. Man wolle noch vor dem Jahreswechsel eine Neufassung der Allgemeinen Deutschen Spediteurbedingungen (ADSp) präsentieren, sagte Uwe Lukas der VerkehrsRundschau. Laut dem Vorsitzenden der DSLV-Kommission Recht und Versicherung und Verhandlungsführer bei der in großer Runde gescheiterten ADSp-Reform sollen sie so aktualisiert werden, dass sie für Speditions- und Logistikunternehmen auch in Zukunft einen rechtsicheren Rahmen bei ihren Geschäften bieten.
Inhaltlich müssen einige Klauseln angepasst werden, die von der Reform des Seehandelsrechts im Jahr 2013 betroffen sind. Zudem hat sich die Rechtsprechung teilweise geändert. Auch deshalb sei an manchen Stellen eine Aktualisierung notwendig, erklärte Lukas. Der dritte Ansatzpunkt ist die zunehmende Digitalisierung der Prozesse im Speditions-, Transport- und Logistikmarkt. Dem wollen die Autoren der ADSp gerecht werden, indem sie darin zum Beispiel die Anforderungen an den elektronischen Datenaustausch zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer regeln.
Die rund zweijährigen Verhandlungen über eine Neufassung der ADSp mit der verladenden Wirtschaft waren Mitte September gescheitert. Deren Verbände hatten anschließend überraschend zügig die Deutschen Transport- und Lagerbedingungen (DTLB) veröffentlicht und von den ADSp abgeraten. Parallel zu dem Alleingang der Verladerverbände warb der Transportverband BGL in der Branche widerum für sein Klauselwerk – die Vertragsbedingungen für den Güterkraftverkehrs-, Speditions- und Logistikunternehmer (VBGL). Nun steht der DSLV unter Druck, die von ihm vorgeschlagenen Geschäftsbedingungen schnellstmöglich auf den neuesten Stand zu bringen, damit diese nicht an Bedeutung verlieren. (ag)