Bonn. Die Bundesnetzagentur hat eine Prüfung von Preisen der Deutschen Post bei Werbe- und Massensendungen für Großkunden eingeleitet. Sie reagierte damit auf Beschwerden von Konkurrenten des Marktführers im Briefsektor, die sich wettbewerblich benachteiligt sehen. Möglicherweise gebe es keine klare Abgrenzung zu anderen Sendungen, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, am Mittwoch in Bonn. Überprüft werden sollen „Adressierte Werbesendungen: Infopost und Infobrief national“ aus dem Geschäftsangebot der Deutschen Post.
Konkurrenten hatten den Verdacht geäußert, dass die Post hierbei wettbewerblich unfaire, nämlich günstigere Preisangebote für Kunden mache. Sie würde etwa inhaltsgleiche Rechnungen sowie Mitteilungen über Guthaben zu Infopost-Entgelten befördern, obwohl diese die erforderlichen Produktbedingungen nicht erfüllten. Der Versand vergleichbarer Massensendungen kostet für Großkunden mindestens 34 Cent pro Sendung. Infopost-Sendungen werden von der Post hingegen deutlich günstiger befördert.
„Die uns vorliegenden Beschwerden geben Anlass zur Sorge, dass die Grenzen zwischen Infopost und anderen Sendungen nicht präzise verlaufen“, begründete Kurth das Missbrauchsverfahren. Die Netzagentur muss nun bis Ende April eine Entscheidung treffen. (dpa)